London/Essen – Eine britische Institution kämpft um ihre Zukunft. Mehr als 500 Jahre ist die Royal Mail alt, und wenn es so läuft, wie es der Mutterkonzern IDS vorschlägt, gehört das Traditionsunternehmen demnächst einem Tschechen. Rund 3,5 Milliarden Pfund (4,1 Milliarden Euro) bietet der Unternehmer Daniel Kretinsky mit seiner EP Group. Das ist ein kräftiges Plus im Vergleich zur ersten Offerte – und International Distributions Services (IDS) mit dem deutschen Chef Martin Seidenberg will den Aktionären das Angebot empfehlen. Unklar aber ist, wie viel Gestaltungsraum die britische Regierung Kretinsky zugestehen würde. Wirtschaftsministerin Kemi Badenoch drohte bereits mit einem Veto, wenn Kernforderungen nicht zugesagt würden. Dazu zählt, das Unternehmen nicht zu zerschlagen oder den Hauptsitz in Großbritannien zu halten.
In Deutschland ist der tschechische Investor aktuell dabei, zunächst 20 Prozent seiner kriselnden Stahlsparte von Thyssenkrupp zu übernehmen.