IG Metall will sieben Prozent mehr Lohn

von Redaktion

Gewerkschaft verweist auf gute Auftragslage – Verhandlungen ab Mitte September

Christiane Benner, Chefin der IGMetall, will mehr Geld für ihre Mitglieder. © Arne Dedert/dpa

Frankfurt – Die IG Metall will für die etwa 3,9 Millionen Beschäftigten in der deutschen Metall- und Elektroindustrie deutlich mehr Geld fordern. Mit Blick auf ein anhaltend hohes Preisniveau empfiehlt der Vorstand der Gewerkschaft 7 Prozent höhere Entgelte für zwölf Monate, wie die Gewerkschaft am Montag in Frankfurt mitteilte. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 170 Euro überproportional angehoben werden.

Verständnis zeigte IG-Metall-Chefin Christiane Benner für die volatile Lage einzelner Unternehmen. Diese dürfe aber nicht über die Solidität der Branche insgesamt und die verbesserten Konjunkturprognosen hinwegtäuschen.

„Unsere Tarifpolitik zeichnet Verlässlichkeit und Verantwortung aus“, sagte Benner. Mit ihren Forderungen beweise die IG Metall Augenmaß. „Unter der Lage einzelner Firmen dürfen aber nicht alle Beschäftigten der Branche leiden. Für uns zählen die Realitäten in den Betrieben und der Respekt gegenüber den Beschäftigten.“

Die Forderung für deutlich mehr Geld begründet der IG-Metall-Vorstand mit der wirtschaftlichen Lage der Branche. „Die Unternehmen verfügen über ein komfortables Auftragspolster, die Beschäftigten müssen ranklotzen.“ Die Auftragsbücher seien derzeit über einen Monat länger als normal gefüllt. Auch wenn die Inflationsrate sinke, bleibe der Preissockel an den Kassen hoch.

Die Empfehlung ist noch nicht die endgültige Forderung. Anfang Juli will der IG-Metall-Vorstand dann über die endgültige bundeseinheitliche Forderung entscheiden.

Die Entgelttarifverträge für die Beschäftigten der deutschen Industrie laufen zum 30. September aus.

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