Münchner Ifo-Institut feiert 75.

von Redaktion

München – Bei der Jahresversammlung des Münchner Ifo-Instituts hat Präsident Clemens Fuest die alternde und demnächst schrumpfende Erwerbsbevölkerung als „die vielleicht größte Herausforderung“ bezeichnet. Das Wirtschaftswachstum werde sich dadurch dauerhaft halbieren. Deshalb müsste die Politik mehr Anreize für Erwerbsarbeit schaffen. Aber für große Teile der Bevölkerung lohne sich mehr Arbeit nicht mehr, sagte Fuest und nannte als Beispiel eine Familie mit zwei Kindern und 3000 Euro Bruttolohn in München. Wenn die Eltern mehr arbeiteten und 2000 Euro brutto zusätzlich verdienten, hätten sie netto nur 30 bis 40 Euro mehr, weil Wohngeld und andere Sozialleistungen gestrichen oder gekürzt würden. „Dass es überhaupt keine Anstalten gibt, daran etwas zu ändern, ist bemerkenswert“, sagte Fuest.

Bei der Jahresversammlung feierte das Institut auch seinen 75. Gründungstag. Ludwig Erhard, Protagonist des Wirtschaftswunders nach dem Zweiten Weltkrieg, hatte als Wirtschaftsminister in Bayern die Grundlagen für die angewandte Wirtschaftsforschung in München gelegt.

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