Wegen Starkregen und Überschwemmungen bangen deutsche Bauern um ihr Getreide. © Frank Rumpenhorst/dpa
Frankfurt – Die starken Niederschläge gefährden nach Einschätzung des Bauernverbands die Ernte in Deutschland. Beim Getreide werde man mit rund 42 Millionen Tonnen das Vorjahresergebnis knapp verfehlen, erklärt Verbandspräsident Joachim Rukwied bei einem Betriebsbesuch in Frankfurt. Die feuchtwarme Witterung begünstige die Kraut- und Knollenfäule im Kartoffelanbau, so dass wegen kaum vorhandener Pflanzenschutzmittel Ernteausfälle drohten.
Der Bauernfunktionär sprach sich angesichts von Überschwemmungen, Hochwasser und Staunässe für den verstärkten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln aus: „In Kombination mit steigenden Temperaturen lässt das vor allem das Risiko für Pilzbefall in vielen Beständen stark steigen.“ Die Landwirte bräuchten eine breite Palette an Wirkstoffe, um die Pflanzen widerstandsfähig zu halten. Stattdessen seien in Deutschland weniger Pflanzenschutzmittel und Wirkstoffe verfügbar, sodass der Getreideanbau in Deutschland bedroht sei.
Bereits im Herbst hatte die feuchte Witterung vielen Bauern einen Strich durch die Planung gemacht. Die Landwirte konnten oft erst im Frühjahr aussäen, sodass sich die Fläche für Sommerweizen auf 100 000 Hektar mehr als verdreifacht hat. Winterweizen bleibt aber mit 2,6 Millionen Hektar weiter mit Abstand die wichtigste Getreideart in Deutschland. Es folgt Wintergerste mit 1,3 Millionen Hektar.
DPA