Alete und Langnese bekommen Schmähpreis

von Redaktion

Die Eispackung von Langnese schrumpfte von 1300 auf 900 Milliliter, der Preis blieb aber gleich. © Foodwatch

Berlin – Der Negativpreis „Goldener Windbeutel“ geht in diesem Jahr an den Hersteller von Baby- und Kindernahrung Alete für einen Fruchtsnack für Kinder. Rund 57 Prozent der 56 000 Teilnehmenden an der Online-Umfrage sahen in den Obsties die „dreisteste Werbelüge“ des Jahres, wie die Verbraucherorganisation Foodwatch am Dienstag mitteilte. Alete nutze die Bezeichnung „ohne Zuckerzusatz“, obwohl der Snack zu fast 72 Prozent aus Zucker bestehe. Auch wenn es sich bei dem Zucker in dem Snack nur um Fruchtzucker handele, sei dieser in verarbeiteten Produkten nicht besser zu bewerten als Haushaltszucker, erklärte Foodwatch.

Die Verbraucherorganisation hatte mehrere Lebensmittel für den „Goldenen Windbeutel“ nominiert. Platz zwei ging mit knapp 27 Prozent der Stimmen an das Cremissimo Bourbon Vanille Eis von Langnese. Dieses ist nach Ansicht von Foodwatch „ein besonders dreistes Beispiel für Shrinkflation“. Der Hersteller Unilever habe die Packungsgröße von 1300 Millilitern auf 900 Milliliter reduziert, den Preis von 3,99 Euro aber beibehalten. Die Verbraucherorganisation spricht daher von einer Preiserhöhung um 44 Prozent. Hersteller Unilever erklärte nach der Nominierung auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP, das Unternehmen reagiere mit dem reduzierten Inhalt „auf die steigende Nachfrage nach kleineren Produktvarianten in unserem Sortiment“.

Auf dem dritten Rang lag die Vegane Schinken Spicker Mortadella von Rügenwalder Mühle. Hier hält Foodwatch die Angabe „Auf Basis von Sonnenblumenkernen“ für irreführend, das Produkt besteht nur zu zwei Prozent aus Sonnenblumenprotein. Rügenwalder erklärte, auf den Verpackungen werde immer die Zutat ausgewiesen, die das Fleisch als Nährstoffgeber maßgeblich ersetzt. Dies müsse nicht zwangsläufig die Zutat mit dem größten Mengenanteil sein.
AFP

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