München – Die Münchner VW-Lkw-Tochter Traton prüft den Bau einer weiteren Batteriefabrik für E-Laster ihrer Marken MAN und Scania. Als mögliche Standorte kämen Salzgitter, Krakau in Polen oder Zwolle in den Niederlanden in Betracht, sagte ein MAN-Sprecher. Noch seien die Überlegungen in einer frühen Phase. Die Entscheidung, ob ein eigenes Werk gebaut wird, werde voraussichtlich im Herbst fallen, sagte der Sprecher. Frühestens Anfang der 2030er-Jahre könnte die Produktion anlaufen. Auch ein Zukauf der Stromspeicher von einem Zulieferer sei denkbar. Zuvor hatte die „Braunschweiger Zeitung“ berichtet.
Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies zeigte sich dem Bericht zufolge zuversichtlich, den neuen Traton-Standort nach Salzgitter holen zu können. „Ich bin mir ganz sicher, dass wir an vielen Stellen deutlich machen können, dass Niedersachsen und vor allem Salzgitter der ideale Standort wäre“, sagte der SPD-Politiker. Die Traton-Konzernmutter Volkswagen errichtet in Salzgitter bereits eine eigene Batteriezellfabrik, die 2025 anlaufen soll. MAN betreibt in der Stadt ein Komponentenwerk, das bisher vor allem Achsen liefert.
Für Traton wäre das neue Werk bereits der dritte eigene Batteriestandort nach Södertäje in Schweden, wo die Produktion im September 2023 angelaufen war, und der im Bau befindlichen MAN-Batteriefabrik in Nürnberg, die 2025 eröffnen soll. Im Herbst will MAN dort Richtfest feiern. Anders als bei anderen Herstellern werden hier keine Batteriezellen entstehen. Die Zellen werde man extern zukaufen und dann zu Batterien zusammensetzen. Angesichts des geplanten Hochlaufs der Elektro-Lkw sei bereits jetzt abzusehen, dass die beiden bisherigen Werke in den 2030er-Jahren nicht mehr ausreichen.