Frankfurt – Die Commerzbank sieht sich trotz eines nachlassenden Rückenwinds von der Zinsseite auf Kurs zu mehr Gewinn. Das Ergebnis soll 2024 den Vorjahreswert laut Zwischenbericht deutlich übertreffen. 2023 hatte die Bank dank der gestiegenen Zinsen und der damit deutlich höheren Einnahmen im Geschäft mit Einlagen und Krediten 2,2 Milliarden Euro verdient und damit so viel wie noch nie.
Konzernchef Manfred Knof sieht die seit der Finanzkrise teilverstaatlichte Bank zudem finanziell gut aufgestellt. Deshalb traut er der Bank den weiteren Rückkauf von eigenen Aktien zu. Die in diesem Jahr gut gelaufene Aktie gab dennoch deutlich nach. Mit einem Minus von etwa vier Prozent gehörte sie zu den größten Verlierern im Dax. Es bleibt damit ein Plus von rund 17 Prozent seit Jahresbeginn. Grund für das gestrige Minus war offenbar die gegenüber dem Vorquartal stabil bei 200 Millionen Euro liegende Risikovorsorge, die die Anleger beunruhigte. Im ersten Quartal lag sie aber noch bei 100 Millionen Euro.
Im zweiten Quartal fiel der Gewinn um fünf Prozent auf 538 Millionen Euro. Experten hatten mit einem Gewinnrückgang in dieser Größenordnung gerechnet. Da die Bank im Vorquartal allerdings deutlich mehr verdient hatte, zog der Gewinn im ersten Halbjahr noch prozentual zweistellig an. Im zweiten Quartal bekam die Bank den nachlassenden Zinseffekt zu spüren. Der Zinsüberschuss im zweiten Quartal sank leicht auf knapp 2,1 Milliarden Euro. Der Provisionsüberschuss legte dagegen um rund 5 Prozent auf 879 Millionen Euro zu.