Quantenrechenzentrum startet in München

von Redaktion

München – Quantencomputing gewinnt immer mehr an Bedeutung und Deutschland ist in diesem Bereich auf dem Weg zur einer technologischen Führungsrolle. Ein wichtiger Schritt dahin dürfte das Quantenrechenzentrum sein, dass das deutsch-finnische Start-up IQM vergangene Woche in München eröffnet hat. Hier befinden sich aktuell zwei Quantencomputer, geplant ist aber eine weitläufige Erweiterung des Rechenzentrums. Bereits seit Anfang des Jahres bietet IQM zusammen mit der Amazon-Tochter AWS eine sogenannte Quanten-Cloud an, bei der man Arbeitszeiten auf dem Rechner buchen kann. Während herkömmliche Computer mit elektrischen Signalen arbeiten, die nur die Zustände 0 und 1 annehmen, nutzen Quantencomputer quantenmechanische Phänomene. Diese können durch Überlagerung und Verschränkung mehrere Zustände gleichzeitig annehmen. Dadurch können sich die Rechenzeiten für bestimmte Probleme im Vergleich zu einem klassischen Computer sehr stark verkürzen. Aktuell steckt die Technologie noch in den Kinderschuhen, ein Quantencomputer hat derzeit noch ungefähr die Größe eines kleineren Kleiderschranks und ist sehr empfindlich für Störungen. Beispielsweise ist die Fehlerkorrektur noch nicht fertig entwickelt. Der Quantencomputer in München soll hier einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung leisten. Im IQM-Rechenzentrum arbeiten die Quantencomputer weltweit als Erste mit einer einzigartigen Startopology, also einer sternförmigen Topologie. Dieses innovative System soll den Weg für fehlerkorrigierte Quantencomputer ebnen.

Praktisch sind diese Computer dazu da, Probleme bei der Simulation von chemischen oder physikalischen Prozessen, Künstlicher Intelligenz oder bei Finanzsimulationen zu lösen.
PERNILLA RAUH

Artikel 6 von 10