BMW hängt erstmals Tesla ab

von Redaktion

In der Autobranche läuft es eher mäßig, dennoch hat BMW einen prestigeträchtigen Erfolg geschafft. © Sven Hoppe, dpa

München/Stuttgart – Der bayerische Autobauer BMW war im Juli der erfolgreichste E-Auto-Verkäufer Europas. Die Münchner konnten die Auslieferung ihrer E-Modelle im Juli um 30 Prozent steigern, in Zahlen waren es 14 865 Stromer. Damit zog BMW in Europa erstmals am Branchenpionier Tesla vorbei. Die Firma von Elon Musk verkaufte im Juli 16 Prozent weniger.

Die Branche erlebt insgesamt aber eher schwere Zeiten. Insbesondere das Ergebnis sackte ab: Zusammengenommen machten Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz von Januar bis Juni einen operativen Gewinn (Ebit) von 25,9 Milliarden Euro. Das waren 18 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Das geht aus einer Analyse hervor, für die die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY die Finanzkennzahlen der 16 weltweit größten Autohersteller auswertete.

EY-Marktbeobachter Constantin Gall: „Das auf Währungseffekten beruhende Gewinnwachstum bei den japanischen Herstellern beschönigt die in Wahrheit sehr viel schlechtere Gewinnsituation der Autoindustrie.“ Die meisten anderen Hersteller kämpfen mit kräftigen Einbußen. „Angesichts hoher Investitionen in Elektromobilität, Lieferprobleme bei Komponenten, problematischen Modellwechseln und Rabattaktionen werden die Gewinne noch weiter unter Druck geraten.“ Gall prognostiziert Sparmaßnahmen. Die Hersteller hätten nur begrenzt Einfluss auf die regulatorischen Bedingungen. „Daher ist es umso entscheidender, dass sie ihre internen Strukturen optimieren, Kosteneinsparungen vornehmen und gleichzeitig sehr zielgerichtet da investieren, wo es ihnen hilft, den eigenen Markenkern und das eigene Leistungsversprechen herauszustellen.“

Die durchschnittliche Marge, die den operativen Gewinn ins Verhältnis zum Umsatz setzt, sank um einen Prozentpunkt auf 8,0 Prozent. Mit 13,1 Prozent profitabelster Autokonzern war Kia. Die Südkoreaner führen die Rangliste vor Mercedes (10,9 Prozent) und BMW (10,8 Prozent) an, die bei der Marge im Vorjahresvergleich beide Federn lassen mussten. Auch die Marge des E-Auto-Herstellers Tesla sank im Vorjahresvergleich deutlich – von 10,5 auf 5,9 Prozent.

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