Keine Ausweitung der Frauenquote geplant

von Redaktion

Berlin – Die Bundesregierung will vorerst keine weiteren Konzerne zu einer Frauenquote verpflichten. Das teilte Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) auf Nachfrage mit. „Im Koalitionsvertrag der Ampel sind zunächst keine weiteren Schritte vorgesehen“, erklärte Paus. Deshalb werde es nach aktuellem Stand keine Ausweitung der bislang geltenden Vorgaben geben. Seit 2016 ist ein Teil der börsennotierten Unternehmen verpflichtet, bei der Neubesetzung von Stellen im Aufsichtsrat eine verbindliche Frauenquote von 30 Prozent einzuhalten. Frauenverbände wie die Organisation „Frauen in die Aufsichtsräte“ (Fidar) beklagen, dass diese Quote bislang nur 104 Unternehmen erfasse. Sie fordern seit Längerem, deutlich mehr Konzerne in die Pflicht zu nehmen.

Auch mit Blick auf die im Jahr 2021 eingeführte Regel-Verschärfung für die Besetzung von Vorstandsposten soll es laut Paus keine Neuerungen geben. Sie sieht vor, dass in börsennotierten und paritätisch mitbestimmten Unternehmen mindestens eine Frau im Vorstand sitzen muss, sofern er mehr als drei Mitglieder hat. Allerdings fallen bislang nur Unternehmen mit mehr als 2000 Beschäftigten unter diese Vorgabe. Laut Fidar sind das bislang 65 Firmen – und damit viel zu wenige, wie die Organisation findet. Die gesetzlichen Quoten und Vorgaben zur Stärkung von Frauen in Spitzenjobs müssten für etwa 2000 Unternehmen und nicht nur für ein paar Dutzend Firmen gelten, hatte Fidar-Präsidentin Anja Seng im Juli im Gespräch mit der dpa gefordert. „Je mehr, desto besser.“

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