Niedrigere Zinsen, höhere Einkommen: Immobilienbesitz scheint wieder etwas greifbarer. © Jan Woitas, dpa
Frankfurt – Nach dem Krisenjahr 2023 dürfte sich der deutsche Immobilienmarkt nach Einschätzung des Hamburger Gewos-Instituts erholen. Ein wichtiger Grund: Für Eigennutzer sei Wohnraum dank der gesunkenen Kaufpreise, etwas niedrigerer Kreditzinsen und steigender Löhne wieder erschwinglicher geworden, heißt es in einer neuen Prognose des Gewos-Instituts für Stadt-, Regional- und Wohnforschung. In den vergangenen Monaten habe die Zahl der Käufe am Immobilienmarkt zugelegt. Der Trend dürfte sich im Jahresverlauf fortsetzen – wenn auch von stark gedämpftem Niveau aus. „Mittelfristig werden Transaktionen, Geldumsätze und Kaufpreise nicht wieder das Vorkrisenniveau erreichen“, heißt es mit Blick auf den jahrelangen Immobilienboom in Deutschland, der 2022 im Zuge stark gestiegener Kreditzinsen endete.
Inzwischen sind neben den Immobilienpreisen auch die Bauzinsen wieder spürbar gesunken. Für zehnjährige Immobilienkredite wurden der FMH-Finanzberatung zufolge im Schnitt zuletzt 3,3 Prozent Zinsen fällig – vor zwölf Monaten waren es noch knapp vier Prozent pro Jahr. Zugleich sind die Löhne für viele Menschen deutlich gestiegen, da Gewerkschaften angesichts der Inflationswelle hohe Tarifabschlüsse durchgesetzt haben.
Konkret erwartet Gewos, dass der Umsatz mit Wohnimmobilien dieses Jahr um rund 11 Prozent auf mehr als 172 Milliarden Euro steigt (2023: 155,7 Mrd. Euro). Die Zahl der Kauffälle dürfte ebenfalls um etwa 11 Prozent auf rund 545 000 zulegen. Keine Besserung sieht Gewos im kriselnden Wohnungsbau. „Aktuelle Zahlen der Gutachterausschüsse deuten auf einen weiteren Rückgang der Wohnbaulandverkäufe im laufenden Jahr hin, insbesondere bei Eigenheimgrundstücken“, heißt es von Gewos.