Abu Dhabi bietet für Covestro

von Redaktion

Leverkusen – Das staatliche Ölunternehmen Adnoc aus den Vereinigten Arabischen Emiraten will den deutschen Kunststoffkonzern Covestro übernehmen. Die Araber bieten 62 Euro je Aktie und bewerten die Anteile des Dax-Konzerns mit 11,7 Milliarden Euro, wie die Unternehmen mitteilten.

Außerdem will die Firma aus Abu Dhabi über eine Kapitalerhöhung neue Aktien im Umfang von knapp 1,2 Milliarden Euro von den Leverkusenern kaufen. Zusammen mit den Covestro-Schulden von rund drei Milliarden Euro will Adnoc also fast 16 Milliarden Euro investieren. Die Übernahme war schon lange erwartet worden. Das Covestro-Management unterstützt das Angebot.

Der Analyst Chris Counihan von der US-Investmentbank Jefferies schreibt, er rechne nicht mit großen Risiken bei den anstehenden Genehmigungen – schließlich überlappten sich die Geschäfte der Konzerne nur begrenzt. Er verweist zudem auf die Zusage Adnocs, bestehende Betriebsrats- und Tarifvereinbarungen beizubehalten. Arne Rautenberg von Union Investment bewertet den Deal positiv. „Das lange Verhandeln hat sich gelohnt – sowohl für Covestro als auch für die Aktionäre“, sagt der Fondsmanager. Die Mindestannahmequote des Angebots soll bei 50 Prozent plus einer Aktie liegen, verschiedene Behörden müssen noch zustimmen.

Covestro gehörte früher zu Bayer, die Firmenzentralen der beiden Dax-Konzerne liegen in Leverkusen in unmittelbarer Nähe.

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