Ifo gegen hohe Tarifabschlüsse

von Redaktion

München – Der Präsident des Münchner Ifo-Instituts, Clemens Fuest, sieht angesichts einer stagnierenden Wirtschaft aktuell wenig Spielraum für einen hohen Tarifabschluss in der Metallindustrie. „Hohe Lohnzuwächse, die deutlich über einen Inflationsausgleich hinausgehen, gibt die aktuelle Wirtschaftsentwicklung nicht her“, erklärte Fuest am Freitag. Die Metallindustrie schwächele wie die gesamte deutsche Wirtschaft.

Die IG Metall fordert in der laufenden Tarifrunde sieben Prozent mehr Lohn. Bei einer Inflationsrate von knapp zwei Prozent würde dies „eine Reallohnsteigerung von fünf Prozent bedeuten“, erklärte Fuest. „Ein hoher Abschluss könnte der Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschlands schaden.“ Dies müsse verhindert werden.

In den vergangenen Jahren habe sich die gesamtwirtschaftliche Lohnentwicklung trotz aller krisenbedingten Turbulenzen an der Produktivitätsentwicklung orientiert, fuhr Fuest fort. Seit dem Vorkrisenjahr 2019 aber sei die Produktivität in Deutschland leicht zurückgegangen. Auch die Investitionen der Unternehmen seien derzeit deutlich niedriger als noch 2019.

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