Minister wirbt für Lilium-Bürgschaft

von Redaktion

Beeindruckt beim Werksbesuch: Verkehrsminister Wissing mit VR-Brille im Flugsimulator bei Lilium. © Hildenbrand, dpa

Oberpfaffenhofen – Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) wirbt für eine Kreditbürgschaft des Bundes für den Flugtaxi-Hersteller Lilium mit Sitz in Oberpfaffenhofen bei München. Wissing sehe „großes Potenzial in dieser Form der Luftmobilität“, sagte ein Sprecher des Verkehrsministeriums. Der Minister werbe dafür, dieser „mit Handlungsbereitschaft zu begegnen“. Entscheiden müsse der Haushaltsausschuss des Bundestages.

Es geht um Kredite in Höhe von insgesamt 100 Millionen Euro, für die das Land Bayern und der Bund je zur Hälfte bürgen sollen. Die Staatsregierung in München hatte der Hilfe im September zugestimmt, sofern der Bund die Bürgschaft für 50 Millionen Euro übernimmt; Bedenken von Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger wurden zurückgestellt.

Der „Spiegel“ berichtete, unter Haushältern gebe es aber erhebliche Vorbehalte gegen die Bürgschaft für Lilium wegen der unsicheren wirtschaftlichen Perspektiven des Unternehmens. Es schreibe hohe Verluste. Lilium verteidigt den Ruf nach Hilfen im „Spiegel“ damit, dass Konkurrenten im Ausland ebenfalls von den heimischen Regierungen gefördert würden. „Alle unsere internationalen Wettbewerber haben längst Fördergelder erhalten – und zwar Zuschüsse und keine Darlehen“, sagte ein Unternehmenssprecher. Auch sonst seien Subventionen in der Branche die Regel. „Es gibt in der Luftfahrtindustrie kein erfolgreiches Flugzeugprogramm ohne Staatshilfe.“

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