Boeing baut weltweit 17 000 Arbeitsplätze ab

von Redaktion

Arlington – Der kriselnde Boeing-Konzern streicht rund zehn Prozent seiner Arbeitsplätze. Boeing-Chef Kelly Ortberg nannte keine genaue Stellenzahl – aber nach jüngsten Angaben vom Jahreswechsel hatte der Flugzeugbauer insgesamt gut 170 000 Beschäftigte. Das Unternehmen müsse die Belegschaft an die finanzielle Realität anpassen, so Ortberg. Von den Kürzungen sollen unter anderem Management und Angestellte betroffen sein.

Bei Boeing streikt seit Mitte September die größte Gewerkschaft IAM, die rund 33 000 Arbeiter vertritt. Von der Arbeitsniederlegung ist die Boeing-Produktion rund um Seattle im Nordwesten der USA betroffen, wo unter anderem das Bestseller-Modell 737 und der Langstrecken-Jet 777 gebaut werden. Der Streik verschärft aktuell die Probleme von Boeing. Die Belegschaft hatte in den vergangenen Jahren mehrere Nullrunden akzeptiert.

Boeing steckt nach einer Pannenserie schon seit Jahren in der Krise. Zuletzt geriet das Qualitätsmanagement noch stärker in den Fokus, nachdem im Januar bei einer so gut wie neuen Boeing 737-9 Max von Alaska Airlines im Steigflug ein Rumpffragment herausbrach. Nur durch glückliche Umstände wurde niemand ernsthaft verletzt. Unfallermittler kamen zu dem Schluss, dass bei der ausgelieferten Maschine vier Befestigungselemente an dem Rumpfteil fehlten.

Der Konzern gab nach US-Börsenschluss am Freitag auch einen Abschreibungsbedarf von fünf Milliarden Dollar bekannt. Dabei ist die Sparte Verkehrsflugzeuge für drei Milliarden Dollar verantwortlich. Zudem gab Boeing vorläufige Eckdaten zum dritten Quartal bekannt. So dürfte der Umsatz bei 17,8 Milliarden Dollar liegen, das ist fast eine Milliarde weniger, als bisher von Experten erwartet wurde. Der Verlust je Aktie soll knapp 10 Dollar betragen.

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