Die Bedeutung der USA als Handelspartner für Deutschland hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch mitteilte, gingen im vergangenen Jahr 9,9 Prozent der deutschen Exporte in die Vereinigten Staaten – das war der höchste Anteil in den vergangenen 20 Jahren. Das Land war damit das neunte Jahr in Folge Deutschlands wichtigstes Exportland, dieser Trend setzte sich im ersten Halbjahr 2024 fort.
Dem Statistikamt zufolge wurden 2023 Güter im Wert von 157,9 Milliarden Euro in die USA verschifft. Bei den Importen verteidigten die USA im vergangenen Jahr zum fünften Mal den dritten Platz hinter China und den Niederlanden: So führte Deutschland Waren im Wert von 94,7 Milliarden Euro aus den USA ein, damit betrug der Anteil an den gesamten Importen 6,9 Prozent. Das war der höchste Wert seit 2004.
Zusammen genommen sind die USA nach China damit der zweitwichtigste Handelspartner Deutschlands, was vor allem an dem hohen Wert der Importe aus der Volksrepublik liegt. Der Abstand zu China schrumpfte aber zuletzt.
Besonders wichtig sind die USA unter anderem für die Pharmaindustrie. So ging vergangenes Jahr knapp ein Viertel (23,2 Prozent) aller deutschen Pharma-Exporte in die USA. 2008 waren es noch zwölf Prozent. Für Maschinen (13,0 Prozent) sowie Autos und Autoteile (12,6 Prozent) spielen die USA als Abnehmer ebenfalls eine große Rolle.
Aufseiten der Unternehmen gibt es der Statistik zufolge zudem enge wirtschaftliche Verflechtungen: Im Jahr 2022 gehörten 11,5 Prozent der insgesamt knapp 38 500 auslandskontrollierten Unternehmen in Deutschland zu einer Muttergesellschaft mit Sitz in den USA. Unter den Drittländern war nur der Anteil in der Schweiz höher. Diese Firmen erwirtschafteten hierzulande einen Umsatz von rund 416,5 Milliarden Euro – das war fast ein Fünftel der von auslandskontrollierten Unternehmen hierzulande erzielten Umsätze. Im Jahr 2018 stellten solche Unternehmen mit Hauptsitz in den USA noch zehn Prozent aller auslandskontrollierten Unternehmen in Deutschland und waren für 18,2 Prozent der Umsätze verantwortlich.