Erding – Vielleicht sind inzwischen die Erdinger die Texaner Bayerns. Landrat Martin Bayerstorfer sprach jedenfalls von einer „richtig guten Backstube“, fügte dann aber schon noch hinzu, „dass sie in der Dimension eher außergewöhnlich ist“. Er meinte damit das 60-Millionen-Euro-Projekt von Edeka Südbayern und dessen Tochtergesellschaft „Backstube Wünsche“. In Erding entsteht eine Produktionsstätte inklusive Logistikzentrum. Dafür hat die Firma ein etwa 41 000 Quadratmeter umfassendes Grundstück nordöstlich von Erding erworben. Am Freitagnachmittag war Spatenstich. Wünsche-Geschäftsführer Norbert Alberti sprach von einer gewaltigen Investition für ein Unternehmen mit einem Jahresumsatz von rund 140 Millionen Euro. 2000 Mitarbeiter sind dem Unternehmen zufolge an 300 Standorten beschäftigt. Seit 2017 waren Edeka und Wünsche im Gespräch mit Erding. Zwei Standorte hatten sich aus unterschiedlichen Gründen zerschlagen, ehe man sich auf das Grundstück am ehemaligen Reiterhof einigte. Die zentrale Lage Erdings sei mit ausschlaggebend, meinte Edeka Südbayern-Chef Claus Hollinger. Der Standort werde die Produktionsstätte in Gaimersheim entlasten. Laut Alberti werde zudem der Standort in Kolbermoor mit Inbetriebnahme in Erding geschlossen. Das sei dort auch längst bekannt, und viele Mitarbeiter hätten bereits ihr Interesse bekundet, nach Erding zu wechseln. Insgesamt sollen rund 200 Arbeitsplätze geschaffen werden.
PIR