BMW mit Gewinneinbruch

von Redaktion

Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) fiel im dritten Quartal um 61 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro. © IMAGO

München – BMW hat wegen Problemen mit Bremsen und sinkenden Verkaufszahlen in China einen massiven Gewinneinbruch erlitten. Der Konzernüberschuss im dritten Quartal fiel um 84 Prozent auf 476 Millionen Euro. Die Aktie gab deutlich nach und gehörte zu den größten Verlierern im Dax-Index. Vorstandschef Oliver Zipse sagte: „Im vierten Quartal nehmen wir trotz hoher geplanter Vorleistungen wieder Kurs auf ein stärkeres Ergebnis, um damit unsere Jahresziele zu erreichen.“ Der Autobauer hatte sie bereits im September nach unten korrigiert.

Wegen technischer Probleme mit Bremsteilen des Zulieferers Continental muss BMW 1,2 Millionen Autos zurückrufen und kann 320000 neue Autos nicht ausliefern. „Deswegen haben wir eine hohe dreistellige Millionensumme zurückgestellt“, sagte Finanzvorstand Walter Mertl. Für die meisten neuen Autos werde der Austausch der Teile bis Jahresende abgeschlossen sein. Im laufenden vierten Quartal seien Absatz und Gewinn deutlich besser, sagte Mertl.

In China sank der BMW-Absatz um 30 Prozent auf 148000 Autos. Damit verkauft BMW nur noch ein Viertel seiner Autos dort. Mindestens die Hälfte des Absatzrückgangs in China gehe aber auf das Konto des Auslieferungsstopps wegen der Bremsen, sagte Mertl. Allerdings spüre BMW auch eine gedämpfte Nachfrage. Die Preise seien unter Druck und schwankten stark. So dürfte es auch bis Jahresende weitergehen. BMW unterstütze seine Händler inzwischen mit Nachlässen und mit Liquidität.

Mit Blick auf mögliche Zölle der USA auf Autos aus Europa zeigte sich Zipse gelassen: Das zweitgrößte BMW-Werk weltweit ist die SUV-Fabrik in Spartanburg. Die meisten in den USA verkauften BMW-Autos werden in den USA produziert.

Zugleich kritisierte Zipse die von der EU geplanten Strafzölle für chinesische Elektroautos. Dass die EU den Freihandel einschränke, sei ein „Schuss in den eigenen Fuß“, weil sie den Hochlauf der E-Mobilität in Europa bremse und zu Gegenmaßnahmen führen könne. BMW importiert zwar den elektrischen SUV iX3 nicht mehr aus China in die EU, aber die neuen elektrischen Mini-Modelle Cooper und Aceman.

Insgesamt sank der Konzernabsatz im dritten Quartal um 13 Prozent auf 541000 Autos. Der Umsatz schrumpfte um 16 Prozent auf 32,4 Milliarden Euro, das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) fiel um 61 Prozent auf 1,7 Milliarden. Batterieautos bleiben für den Münchner Autobauer aber ein Wachstumstreiber.

Artikel 7 von 11