Nach VW-Kahlschlag: Auch Jobabbau bei Audi?

von Redaktion

Ingolstadt – Das „Manager Magazin“ berichtet, Audi wolle in Deutschland mittelfristig mehrere tausend Stellen abbauen. Zielgröße seien 4500 Stellen außerhalb der Produktion. Allein in der Entwicklung stünden mehr als 2000 Stellen auf dem Spiel. Der Audi-Betriebsrat bestätigte die Gespräche mit dem Vorstand. Gesamtbetriebsratschef Jörg Schlagbauer sagte, dass wie vereinbart „in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Betriebsrat und Unternehmen darüber sprechen, wie betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden können. Alles andere sind Gerüchte und Spekulationen an denen wir uns nicht beteiligen.“

Schlagbauer sagte: „Wir sind in Gesprächen mit dem Unternehmen über die inhaltlichen Ziele, um Audi wetterfest zu machen, aber noch nicht in Verhandlungen. Uns geht es um klare Strukturen, schnellere Entscheidungsfindung, verbesserte Prozesse und um mehr Wertschöpfung bei Audi.“ In Deutschland beschäftigt Audi rund 54 000 Menschen. Audi hatte mit dem Betriebsrat 2019 einen „sozialverträglichen Abbau von bis zu 9500 Stellen entlang der demografischen Kurve bis 2025“ vereinbart. Das Programm ist laut Audi weitgehend abgeschlossen. Der Betriebsgewinn der Volkswagen-Tochter Audi ist im dritten Quartal um 91 Prozent auf 106 Millionen Euro abgestürzt. Bei der Vorlage der Quartalszahlen am Dienstag hatte Finanzvorstand Jürgen Rittersberger bestätigt, dass die Vereinbarung zur Beschäftigungsgarantie bis 2029 gelte. Neueinstellungen gebe es aber nur noch „handverlesen“. Im Fokus stehe, Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.

Auch die Audi-Mutter Volkswagen steckt tief in der Krise und hatte vor einer Woche angekündigt, in Deutschland mindestens drei Werke schließen und zehntausende Jobs streichen zu wollen. Auch weltweit sind Autobauer in Problemen. Nissan teilte am Donnerstag mit, angesichts eines Verlusts im dritten Quartal würden weltweit 9000 Stellen abgebaut, um Kosten zu sparen. Jeep, eine Marke des internationalen Autobauers Stellantis, streicht 1100 Stellen im Werk Toledo im US-Bundesstaat Ohio.
DPA/HÖSS

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