Berlin – Im Streit um die Finanzierung des Deutschlandtickets hat sich Bundesverkehrsminister Volker Wissing für eine rasche, dauerhafte Lösung ausgesprochen. „Es muss jetzt ganz schnell eine Lösung her, damit es das Ticket auf Dauer gibt“, sagte der parteilose Minister der „Augsburger Allgemeinen“. Die ständigen Debatten um Zukunft und Finanzierung der Dauerkarte verunsicherten die Menschen nur.
Die rot-grüne Minderheitsregierung hatte sich zuvor mit der Union darauf verständigt, Schritte für eine Finanzierung für das kommende Jahr auf den Weg zu bringen. Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz machte aber deutlich, dass er schwierige Verhandlungen zur Finanzierung des Tickets über 2025 hinaus erwartet. CSU-Chef Markus Söder hatte gesagt, auf Dauer könne das Ticket kaum gehalten werden, sofern der Bund die Kosten nicht vollständig übernehme.
Wissing sagte: „Das Deutschlandticket liegt übrigens im Interesse der Länder, weil es einen Digitalisierungsschub gebracht hat und die Benutzung von Bus und Bahn einfach macht.“ Dass vor allem Stadtbewohner und -bewohnerinnen profitierten, stimme nicht. „Der Kosteneffekt im ländlichen Raum ist größer“, sagte Wissing.
Bei der CSU sorgt diese Aussage für Unverständnis: „Ich bin es leid, mir von Bundespolitikern aus dem fernen Berlin erklären zu lassen, was bei uns hier in Bayern gut für den ländlichen Raum ist“, teilte Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter mit. Es sei Fakt, dass die Karte vor allem in Ballungszentren angenommen werde. „Die Menschen im ländlichen Raum freuen sich nicht über einen theoretischen Kosteneffekt, sondern über einen Bus oder eine Bahn, die tatsächlich fahren“, erklärte der CSU-Politiker.
DPA