FTI-Gläubiger: 840 Millionen Euro

von Redaktion

Der Reisekonzern FTI schlitterte dieses Jahr kurz vor den Sommerferien in die Insolvenz. © Sven Hoppe/dpa

München – Die Gläubiger des insolventen Reisekonzerns FTI haben Forderungen über 840 Millionen Euro angemeldet. Insolvenzverwalter Axel Bierbach hatte bei der ersten Gläubigerversammlung am Mittwoch in München schlechte Nachrichten für sie: Die Aussichten seien gering, viel Geld zurückzuerhalten. Die Prüfung der Forderungen werde sich angesichts der großen Zahl der Gläubiger über Jahre hinziehen. Und am Ende werde voraussichtlich nur eine geringe Quote herauskommen.

Der drittgrößte europäische Reisekonzern FTI hatte im Juni Insolvenz angemeldet, nachdem Kunden und Reisebüros bei Buchungen immer vorsichtiger geworden waren, Vertragspartner auf Vorkasse bestanden. Rund 290000 Gläubiger waren Kunden der FTI Touristik GmbH.

Pauschalreisende bekommen ihre Vorauszahlungen vom Deutschen Reisesicherungsfonds (DRSF) zurück. Der DRSF hat bereits 180000 Anspruchsberechtigte angeschrieben, 125000 Anträge bekommen und in etwa 50 Millionen Euro ausbezahlt.

Anders sieht es für Hotels, Reisebüros, Fluggesellschaften, Banken und für den staatlichen Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) aus, der FTI während der Corona-Pandemie Geld geliehen hatte. Laut Bierbach haben 565 Gläubiger Forderungen in Höhe von mehr als 564 Millionen Euro auf dem Postweg angemeldet. Weitere 69000 Gläubiger meldeten elektronisch Forderungen über gut 276 Millionen Euro an.
DPA

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