Wien/Moskau – Entgegen der Vereinbarung fließt weiter Gas aus russischen Quellen in die Alpenrepublik. Die Gasmenge habe sich nur leicht verringert, sagte ein Sprecher des Netzbetreibers Gas Connect in Wien. Vor einer Woche hatte der österreichische Energiekonzern OMV mitgeteilt, dass die russische Gazprom ihre Lieferung an das Unternehmen wegen eines Rechtsstreits einstellen werde. Erst am Donnerstag hatte die Sprecherin des Außenministeriums in Moskau diesen Lieferstopp gerechtfertigt.
Offenbar hätten sich aber genügend andere Interessenten gefunden, die das in Österreich ankommende Gas abnehmen würden, heißt es von Gas Connect. Wer die Handelspartner seien, sei für Außenstehende nicht sichtbar, die Geschäfte würden bilateral gemacht oder über die Börse abgewickelt. Der Gaspreis in Österreich sei nur leicht gestiegen und für Abnehmer durchaus attraktiv.
Eine wichtige Entscheidung zur Versorgung mit Gas aus Russland fällt im Dezember. Zum Jahreswechsel läuft ein Transitvertrag aus, der die Rechtsgrundlage für das Weiterleiten des Gases via Ukraine in Richtung Westen ist. Kiew wird ihn voraussichtlich nicht mehr verlängern. Österreich bleibt aber zuversichtlich.
DTV