Teure Lebensmittel: Inflation knackt Zwei-Prozent-Marke

von Redaktion

Butter kostete in Bayern im November 44 Prozent mehr als im November des Vorjahres. © Hendrik Schmidt, dpa

Fürth/Wiesbaden – Das Leben in Deutschland hat sich im November nochmals stärker verteuert. Mit 2,2 Prozent überschritt die jährliche Inflationsrate erstmals seit Juli wieder die Zwei-Prozent-Marke (siehe Grafik). Das hat das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Daten errechnet. Preistreiber bleiben Lebensmittel und Dienstleistungen.

In Bayern sind die Preise sogar noch stärker gestiegen: Im Freistaat lag die Inflationsrate im November bei 2,6 Prozent. Es war bereits die zweite Erhöhung in Folge, wie aus vorläufigen Zahlen des Landesamts für Statistik hervorgeht. Noch im Oktober hatte sie bei 2,4 Prozent gelegen, im September bei 1,9 Prozent. Hinter dem aktuellen Anstieg auf Jahressicht könnte aber zumindest in Teilen ein Basiseffekt stehen. Im Vergleich zum Oktober sind die Preise nämlich leicht gefallen, und vergangenes Jahr hatte es im November eine niedrigere Inflationsrate als im Oktober und Dezember gegeben.

Zu den aktuellen Treibern der Preisentwicklung gehören unter anderem Dienstleistungen – ohne Nettokaltmiete, die sich auf Jahressicht um 5,3 Prozent verteuerten. Auch Nahrungsmittel legten auf Jahressicht zu, wenn auch mit 2,4 Prozent schwächer als der Gesamtindex. Und mit einer Preissteigerung von knapp 44 Prozent wurde vor allem Butter innerhalb eines Jahres deutlich teurer – das Plätzchenbacken dürfte in der Vorweihnachtszeit also oft spürbar mehr kosten als im Vorjahr. Energie verbilligte sich dagegen im Schnitt um 3,3 Prozent gegenüber November 2023.

Bei den Zahlen der Statistiker handelt es sich um eine vorläufige Schätzung, die endgültigen Inflationszahlen für den Monat November werden die Behörden Mitte Dezember veröffentlichen.

Bleibt die Frage, wie es in den kommenden Monaten weitergeht? Volkswirte gehen davon aus, dass der Aufwärtstrend in Deutschland bei der jährlichen Teuerungsrate anhalten wird. Mit einer Teuerungswelle wie im Jahr 2022 rechnet derzeit aber keiner der Experten. Seinerzeit hatte sich Energie infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine sprunghaft verteuert, in der Folge war die Inflationsrate hierzulande bis auf fast neun Prozent geklettert.

Von solchen Werten ist die Teuerung in Deutschland aktuell weit entfernt, auch wenn sich der Trend umgekehrt hat: Im September hatte die jährliche Inflationsrate in Europas größter Volkswirtschaft mit 1,6 Prozent den tiefsten Stand seit Februar 2021 erreicht.

Nach Einschätzung der Bundesbank müssen sich die Menschen in Deutschland bis ins neue Jahr hinein auf etwas höhere Inflationsraten einstellen. 2023 waren zum Jahresende sowohl die Energiepreise als auch die Preise für Reisen deutlich gesunken – diese dämpfenden Basiseffekte entfallen nun.
DPA

Artikel 2 von 10