VW-Beschäftigte signalisieren Streikbereitschaft. © dpa
Warnstreiks in allen VW-Werken
Wolfsburg – Der Konflikt um Lohnkürzungen, Werkschließungen und Personalabbau bei Volkswagen verschärft sich. Am Montag geht die IG Metall mit flächendeckenden Warnstreiks gegen die Sparpläne bei Europas größtem Autobauer vor. In allen Werken werde die Produktion „temporär auf Eis liegen“, kündigte IG-Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger an. Details nannte er zunächst nicht.
Gröger sprach aber von „Warnstreiks, die das Unternehmen nicht übersehen kann“. Mit dem Ausstand will die Gewerkschaft in dem Streit um milliardenschwere Einschnitte den Druck erhöhen. „Wir wünschen uns diesen Konflikt nicht – aber wir führen ihn, solange der Vorstand nur auf Kürzungen und Entlassungen statt auf Perspektiven setzt“, sagte Gröger. „Wenn nötig, wird das einer der härtesten Konflikte, den Volkswagen je gesehen hat.“ Markenchef Thomas Schäfer hatte in einem Interview den Sparkurs bekräftigt: „Wir müssen unsere Kapazitäten verringern und an die neuen Realitäten anpassen.“ Dazu gehörten neben den Fahrzeugwerken auch die Komponentenstandorte. Auf die Frage, ob VW auf eine Werkschließung verzichten könne, sagte Schäfer: „Wir sehen das aktuell nicht.“ VW hatte zuvor erklärt, dass dem Konzern aufgrund der schwachen Nachfrage in Europa rund 500 000 Fahrzeuge fehlten, um alle Werke auszulasten. Das entspreche der Kapazität von zwei Standorten.
In dem Konflikt geht es um die Bezahlung der rund 120 000 Beschäftigten der Stammmarke.