Berlin – Die Bahngewerkschaft EVG hat den angekündigten Abbau von 5000 Stellen in der Gütersparte der Deutschen Bahn (DB) bis 2029 scharf kritisiert. „Es ist leider typisch für DB Cargo, dass man sich auf die Zusagen des Managements nicht verlassen kann. Die schlechten Nachrichten kommen immer scheibchenweise“, sagte EVG-Vorständin Cosima Ingenschay dem „Tagesspiegel“ (Montagsausgabe).
Im Oktober hatte DB-Cargo-Chefin Sigrid Nikutta mit dem Betriebsrat in einer Sanierungsvereinbarung den Abbau von 2300 Stellen vereinbart. Nun sagte Nikutta dem „Tagesspiegel“, die aktuellen Konjunkturprognosen führten dazu, „dass wir bis 2029 von einem Verlust von 5000 Arbeitsplätzen ausgehen“. 2023 hatte die DB-Gütersparte rund 31 000 Beschäftigte.
Empört ist die EVG auch über eine Video-Botschaft von Nikutta an die Belegschaft, in der sie die Beschäftigten auffordert, sich innerhalb des Bahnkonzerns nach anderen Jobs umzusehen. Dort kündigte Nikutta dem „Tagesspiegel“ zufolge auch die Aufteilung von DB Cargo in sieben Sparten an – orientiert an den transportierten Gütern. Die Einheiten würden künftig weitgehend eigenverantwortlich wie mittelständische Unternehmen agieren, hatte Nikutta kürzlich der Zeitung gesagt: „Sie müssen im Wettbewerb bestehen.“ Die Gewerkschaft fürchtet, Nikutta könnte unprofitable Sparten nach und nach schließen oder an Wettbewerber abstoßen. „Die Gefahr ist groß, dass in den kommenden Jahren immer mehr Transporte auf die Straße verlagert werden“, warnte Ingenschay.
AFP