Wolfsburg – Begleitet von Demonstrationen sind in Wolfsburg die Tarifverhandlungen bei Volkswagen fortgesetzt worden. Tausende Beschäftigte legten am Montag aus Protest gegen den geplanten Sparkurs von VW die Arbeit nieder. IG-Metall-Chefin Christiane Benner drohte mit einer Ausweitung des Arbeitskampfes. Sie sei „stinksauer und fassungslos über das Agieren“ des VW-Vorstandes, sagte sie in Wolfsburg. „Statt intelligenter Lösungen bieten sie Kahlschlag und Stellenabbau.“ Schuld an der Krise seien nicht die Mitarbeiter, sondern viele falsche Entscheidungen des Managements.
Alleine in Wolfsburg beteiligten sich nach Gewerkschaftsangaben 38 000 Beschäftigte an den Warnstreiks. In Kassel, Hannover, Zwickau, Emden, Salzgitter, Braunschweig, Chemnitz und Dresden kamen demnach 30 000 weitere Streikende hinzu. Die Tarifverhandlungen gestalten sich schwierig. Drei Runden hatten bislang keine Annäherung gebracht. Volkswagen hat nach einem Gewinneinbruch Stellenstreichungen und Standortschließungen angekündigt. Auch deutliche Lohnkürzungen stehen zur Debatte. Das Unternehmen verweist auf im internationalen Vergleich zu hohe Kosten in Deutschland.
Die Arbeitnehmerseite will vor allem Arbeitsplatzverluste verhindern. VW-Betriebsratschefin Daniela Cavallo bekräftigte am Montag ihre kategorische Ablehnung von Massenentlassungen und Werksschließungen. Gebe es keine Annäherung, drohe eine Eskalation. „Dann folgt auf das Silvesterfeuerwerk eine Eskalation, die dieses Unternehmen noch nicht erlebt hat.“
AFP/DPA