Bayern führt Grundsatzstreit um Augen-Scans

von Redaktion

München/San Francisco – Das vom KI-Unternehmer Sam Altman (ChatGPT) mitgegründete World will mit Hilfe von Augen-Scans dafür sorgen, dass sich Menschen im Internet identifizieren können. Dabei werden einige Daten verschlüsselt und aufgeteilt auf verschiedene Anbieter gespeichert. Aus Sicht von World ist damit eine Anonymisierung gewährleistet. Bayerische Landesdatenschützer kamen jedoch zu dem Schluss, dass das nicht reicht und weitere Anpassungen wie das Recht auf Löschung der Daten notwendig sind.

World kündigte an, gegen die Entscheidung in Berufung zu gehen. Das Unternehmen will vor Gericht vor allem Standards für eine Anonymisierung von Daten in Europa klären lassen. Die Frage dabei ist, ab welchem Punkt man davon ausgehen kann, dass Informationen nicht mehr mit Nutzern in Verbindung gebracht werden können. World sieht ein Problem in dem Recht auf Löschung der Daten. Denn eine Grundidee des Projekts sei, dass Menschen nur ein Profil angelegen können, um sich damit eindeutig identifizieren zu können.

Das Bayerische Amt für Landesdatenschutzaufsicht ordnete auch an, dass World für einige Schritte bei der Verarbeitung eine ausdrückliche Erlaubnis einholen müsse. Zudem wurde die Löschung einiger Datensätze verfügt. World setzt darauf, dass die Entscheidung mit dem Berufungsverfahren bis zur Klärung ausgesetzt wird.
DPA

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