Bitcoin boomt – Orangensaft auch

von Redaktion

■ Zinsen

Ein tolles Jahr für Sparer war es – wieder einmal – nicht, aber immerhin, es gab Zinsen.. Die Konditionen für Geldmarktkonten und Tagesgelder waren aber rückläufig. Je nach Bank und Angebot gab es auf Sparkonten, Termingelder oder Geldmarktfonds bis zu 3,5 Prozent Zinsen. Dagegen rechnen muss man immer die Inflation.

Ursache für den Zinsrückgang war, dass die Europäische Zentralbank an der Leitzinsschraube drehte. Dieser wurde in vier Schritten von 4,50 auf 3,00 Prozent gesenkt. Hauptgrund dafür waren die Inflationsdaten. Die Preise im Euroland gingen im Jahresvergleich von 2,9 auf 2,2 Prozent zurück. Im September lag die Inflation sogar unter der vielbeachteten 2-Prozent-Marke. Der für die kurzfristige Zinsentwicklung ausschlaggebende Drei-Monats-Euribor fiel 2024 von 3,8 auf 2,7 Prozent.

Auch die amerikanische Notenbank reagierte auf die rückläufige Inflation und den Leitzins in vier Schritten von 5,38 Prozent auf 4,38 Prozent an. Der US-Geldmarkt bleibt wegen dem Zinsplus für europäische Anleger dennoch eine Alternative.

■ Rentenmärkte

Die fallenden Zinsen am Geldmarkt war am Rentenmarkt nur bedingt spürbar. Der richtungsweisende Bund-Future gab sogar leicht (–3 Prozent) auf 133,7 Prozent nach. Sein Jahrestief hatte er im Mai bei 128,8 Prozent.

Wer sein Geld in einer deutschen Staatsanleihe mit einer Restlaufzeit von zehn Jahren angelegt hat, konnte sich wie bereits zu Beginn des Jahres über eine Rendite von rund 2,1 Prozent freuen. Die Umlaufrendite (mittlere und längere Laufzeiten) pendelte zwischen 1,9 und 2,75 Prozent und beendete das Jahr ebenfalls nahezu unverändert mit 2,2 Prozent.

An den internationalen Rentenmärkten gab es interessante Alternativen. Bei amerikanischen und UK-Staatspapieren ließ sich bei einer Laufzeit von zehn Jahren eine Rendite von rund 4,5 Prozent erzielen.

■ Währungen

Weniger erfreulich entwickelte sich im vergangenen Jahr der Euro. Gegenüber dem US-Dollar gab die Gemeinschaftswährung um fünf Prozent auf 1,04 US-Dollar nach, das Jahreshoch lag im September bei 1,12 Dollar. Hauptgrund für den Rückgang war der Ausgang der US-Wahl. Von dem starken Dollar profitierten auch Anleger in US-Aktien, amerikanische Anleihen, Rohstoffe oder Edelmetalle. Im Vergleich zum japanischen Yen legte der Euro um vier Prozent zu.

Ein Kursfeuerwerk gab es 2024 bei den Krypto-Währungen. Der Bitcoin startete mit 43 172 US-Dollar und beendete das Jahr mit einem deutlichen Plus von 130 Prozent bei 99 178 US-Dollar. Seit Anfang 2023 legte der Bitcoin satte 580 Prozent zu.

■ Rohstoffe

An den Rohstoffmärkten entwickelten sich die Notierungen uneinheitlich. Während die Preise für Energie gefallen sind, gab es bei den Agrarrohstoffen und Industriemetallen zum Teil deutliche Kursgewinne.

Der Ölpreis gab 2024 um sechs Prozent auf 70,10 US-Dollar (Sorte WTI) nach und schwankte zwischen 66 und 87 US-Dollar. Noch deutlicher war das Minus beim Preis für Heizöl, der um 16 Prozent nachgab. Auch Erdgas ( 8 Prozent) wurde im vergangenen Jahr billiger.

Bei den Industriemetallen stiegen trotz konjunktureller Unsicherheiten die Preise für Zink (+ 17 Prozent), Zinn (+ 15 Prozent), Aluminium (+ 10 Prozent) und Kupfer (+ 5 Prozent). Im Minus lagen die Notierungen für Eisenerz (– 23 Prozent), Nickel (– 7 Prozent) und Blei (– 3 Prozent).

Agrarrohstoffe entwickelten sich ohne einheitliche Tendenz. Die großen Gewinner waren Kakao (+ 163 Prozent), Kaffee (+ 60 Prozent) und Orangensaft (+ 53 Prozent). Weniger stark gefragt waren Sojabohnen (– 25 Prozent), Reis (– 19 Prozent), und Zucker (– 5 Prozent).

■ Edelmetalle

Rekorde gab es beim Goldpreis. Eine Unze (31 Gramm) kostet am Jahresende mit 2513 US-Dollar rund 27 Prozent mehr als vor zwölf Monaten. Sein Allzeithoch erreichte die Unze mit einem Preis von 2787 Dollar Ende Oktober. Im Sog des Goldpreises war auch Silber gefragt. Der Preis kletterte um 23 Prozent auf 29 Dollar. Weniger nachgefragt und damit im Minus waren die Notierungen von Palladium (– 23 Prozent) und Platin (– 3 Prozent).

■ Immobilien

Die Zinsen für Baufinanzierungen waren rückläufig. Am Jahresende lag der Zins (10 Jahre Konditionsbindung) je nach Absicherung zwischen 2,8 und 3,8 Prozent. Durch die günstigeren Finanzierungskosten stabilisierten sich auch die Preise für Wohneigentum in München. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Kosten für Wohnungen um rund fünf Prozent gestiegen, so kostete ein Quadratmeter im Schnitt rund 8300 Euro pro Quadratmeter. Der Preisanstieg bei Häusern lag bei etwa vier Prozent. Eine Alternative waren auch 2024 mit einer Rendite von etwa drei Prozent offene Immobilienfonds, die auf gewerblich genutzte Immobilien setzen.