Berlin – Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat massive Bedenken gegen das von der Bundesregierung geplante „Solarspitzen-Gesetz“ zur Stabilisierung des Stromnetzes geäußert. Es gebe ein „erhebliches Gefährdungspotenzial“, sagte ein Sprecher der Behörde, die für die Abwehr von Cybergefahren zuständig ist, der „Welt am Sonntag“. Die Bundesregierung will laut „WamS“ mit ihrem geplanten Gesetz die „Wechselrichter“ genannten Steuergeräte von Solaranlagen nutzen, um Grünstrom-Überschüsse in der verbrauchsarmen Zeit um Ostern und Pfingsten einzudämmen. Ein Großteil der in Deutschland genutzten Wechselrichter stammt von chinesischen Herstellern und könnte von diesen per Internet ferngesteuert werden. Mit dem „Gesetz zur Vermeidung von Überschüssen in der Stromerzeugung“ will die Bundesregierung verhindern, dass die Netzbetreiber gezielt regionale Stromabschaltungen in Deutschland herbeiführen müssten, um die Frequenz im Netz stabil zu halten. Nach Ansicht des BSI „sollten Energiewendeanlagen, wie zum Beispiel PV-Anlagen, möglichst lokal betrieben und die netzdienliche Steuerung dieser Anlagen über intelligente Messsysteme realisiert werden.“