Brüssel – Kurz vor dem Amtsantritt von Donald Trump als US-Präsident hat die Europäische Union eine Vereinbarung mit Mexiko zur Stärkung der wechselseitigen Handelsbeziehungen verkündet. Das seit dem Jahr 2000 bestehendes EU-Abkommen mit dem Land werde überarbeitet und gestärkt, teilte die EU-Kommission am Freitag in Brüssel mit. Exporteure unter anderem aus der Landwirtschaft und dem Lebensmittelsektor erhielten so „neue Geschäftsmöglichkeiten“, erklärte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.
Etwa fallen Zölle von bis zu 100 Prozent auf wichtige EU-Exportprodukte wie Käse, Geflügel, Schweinefleisch, Nudeln, Äpfel, Konfitüren und Marmeladen sowie Schokolade und Wein weg. Außerdem wird der Verkauf von Nachahmungen besonderer Lebensmittel wie Champagner oder Parma-Schinken in Mexiko verboten.
Das Abkommen enthält nach Angaben der Kommission auch „rechtsverbindliche Verpflichtungen in den Bereichen Arbeitnehmerrechte, Umweltschutz, Klimawandel und verantwortungsbewusstes Geschäftsgebaren“. Mexikanische und EU-Unternehmen bekommen zudem gleichrangingen Zugang zu öffentlichen Aufträgen auf beiden Seiten.
Nach EU-Angaben belief sich der Umfang des Warenhandels zwischen der Europäischen Union und Mexiko im Jahr 2023 auf 82 Milliarden Euro, während bei Dienstleistungen ein Volumen von 22 Milliarden Euro erreicht wurde. Dies mache Mexiko zum zweitgrößten Handelspartner der EU in Lateinamerika. Trump hat sowohl gegenüber Mexiko als auch der EU höhere Zölle angekündigt. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) in Deutschland begrüßte die Aktualisierung des EU-Mexiko-Handelsabkommens.