SAP-Strategie geht auf: Börse feiert

von Redaktion

Walldorf – Europas größter Softwarehersteller SAP hat auch im Schlussquartal 2024 vom Umstieg seiner Kunden auf Cloudsoftware profitiert. Auch ein persönlicher Erfolg des SAP-Chefs Christian Klein. Kleins Strategie, die Produkte stärker über die Cloud anzubieten, anstatt diese vor Ort bei den Kunden zu installieren, war noch im Jahr 2020 bei den Aktionären gar nicht gut angekommen. Klein blieb hart: „Ich opfere den Erfolg unserer Kunden nicht der kurzfristigen Optimierung unserer Marge“, sagte der Vorstandschef damals.

Es folgte ein Beben an der Börse. Die Aktie stürzte zeitweise um mehr als 20 Prozent ab. Zwischenzeitlich lösten sich dadurch mehr als 30 Milliarden Euro an Unternehmenswert in Luft auf. Klein, damals 40 Jahre alt, stand gehörig unter Druck.

Doch langfristig ging seine Strategie auf. SAP wird an der Börse inzwischen gefeiert. Der Aktienkurs jagt einen Rekord nach dem anderen. Zuletzt kletterte er auf über 260 Euro. SAP ist das wertvollste Unternehmen im Dax, weit vor Siemens (mit 320 Milliarden Euro ist SAP rund doppelt so hoch bewertet wie Siemens) und der Deutschen Telekom.

Der Umsatz stieg im 4. Quartal 2024 im Jahresvergleich um 11 Prozent auf 9,4 Milliarden Euro, wie das Dax-Schwergewicht zuvor mitgeteilt hatte. Der Nettogewinn stieg um 35 Prozent auf 1,62 Milliarden Euro.

Für dieses Jahr nimmt sich SAP erneut eine große Gewinnsteigerung vor. Um Währungseffekte bereinigt soll das operative Ergebnis um 26 bis 30 Prozent anziehen. Mit Lizenzsoftware und Cloudverträgen peilt das Management um Chef Christian Klein ein Plus von 11 bis 13 Prozent an.

Im Gesamtjahr 2024 konnte SAP den Umsatz aus dem fortgeführten Geschäft um 10 Prozent auf 34,2 Milliarden Euro ausbauen. Unter dem Strich blieben mit 3,15 Milliarden Euro aber nur rund die Hälfte des Gewinns aus dem Vorjahr übrig. Für den Abbau tausender Stellen hatte SAP 2024 mehrere Milliarden Euro an Einmalkosten aufgewendet.
AFP, DPA

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