ADAC warnt vor hohen Spritpreisen

von Redaktion

München – Im Zuge einer Reform des Emissionshandels warnt der ADAC vor einer starken Erhöhung der Spritpreise ab 2027. ADAC-Präsident Christian Reinicke sagte: „Ähnlich wie in diesem Jahr gehen wir für 2026 von einem Preisanstieg von maximal 3 Cent bei Benzin und 3,1 Cent beim Diesel aus.“ Beginnend mit 2027 und in den Folgejahren rechne der ADAC dann noch einmal mit Steigerungen von bis zu 19 Cent pro Liter Benzin und Diesel – abhängig davon, wie schnell es beim Klimaschutz vorangeht. Der ADAC forderte einen Ausgleich. Ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums sagte, drastische Preissteigerungen seien reine Spekulation. Hintergrund ist eine Reform des Emissionshandels. Der Bundesrat billigte vom Bundestag bereits beschlossene Gesetzesänderungen, mit denen notwendige Anpassungen an EU-Recht umgesetzt werden.

Deutschland soll bis 2045 klimaneutral werden. Mit einer steigenden CO2-Bepreisung soll ein Anreiz für mehr Sparsamkeit sowie zum Umstieg auf klimafreundliche Technologien gesetzt werden – also zum Beispiel auf Elektroautos oder klimafreundlichere Heizungen. Zum 1. Januar stieg der CO2-Preis von bisher 45 auf 55 Euro pro Tonne. Nach dem Brennstoffemissionshandelsgesetz wird für das Jahr 2026 ein Preiskorridor mit einem Mindestpreis von 55 Euro pro Emissionszertifikat und einem Höchstpreis von 65 Euro pro Emissionszertifikat festgelegt.

Ab 2027 wird EU-weit ein CO2-Emissionshandel für Gebäudewärme und den Verkehrssektor eingeführt. Dies gilt bisher für die Industrie und den Energiesektor. Der deutsche Brennstoffemissionshandel wird vom EU-System abgelöst. Der CO2-Preis bildet sich dann am Markt. Experten erwarten damit relativ einstimmig steigende CO2-Preise. Die meisten Parteien, vor allem aber CDU und FDP, setzen auf hohe CO2-Kosten um den Umstieg auf grüne Technologien anzureizen.

Der europäische Emissionshandel könne grundsätzlich wirksame Anreize für emissionsarme Mobilität setzen, so ADAC-Sprecher Reinicke. Um soziale Härten zu verhindern, müsste der Staat aber unter anderem ein Klimageld einführen, um einkommensschwache Haushalte zu entlasten.

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