Die Traumkulisse rund um die Kykladeninsel Santorini lockt Jahr für Jahr große Mengen an Touristen aus aller Welt an. Viele kommen per Kreuzfahrtschiff. © Philipp Laage/dpa
Athen – Kreuzfahrtschiffe sind zurück in Santorini: Wie die Regierung in Athen unter dem konservativen Premierminister Kyriakos Mitsotakis nun beschlossen hat dürfen kreuzfahrende Urlauber die Insel nach der Serie von Erdbeben wieder besuchen.
Die Fahrten nach Santorini waren jedoch zuletzt während einer Serie leichter und mittlerer Erdbeben bis zur Stärke 5,3 aus Angst vor einem schweren Erdbeben und einem Tsunami ausgesetzt worden. Die Beben hatten ab dem 24. Januar Santorini sowie die Nachbarinseln Amorgos, Anafi sowie Ios heimgesucht. Der deswegen auf den vier Kykladeninseln verhängte Notstand wurde inzwischen aufgehoben.
Griechischen Medienberichten zufolge wird das griechische Kreuzfahrtschiff Celestyal am 23. März mit 1200 Passagieren an Bord den diesjährigen Reigen der Kreuzfahrten nach Santorini beginnen. Ab nächster Woche sollen mindestens fünf Kreuzfahrtschiffe mit insgesamt 6000 Passagieren und im April weitere 35 Kreuzfahrtschiffe auf der Insel ankommen.
Die Kreuzfahrtbranche gewinnt in Griechenlands Tourismus von Jahr zu Jahr an Bedeutung. Nach Angaben des griechischen Hafenverbands (ELIME) wurden im Gesamtjahr 2024 insgesamt 5490 Schiffsankünfte mit 7,92 Millionen Besuchern gezählt. Das waren 260 Schiffsankünfte und 924 559 Besucher mehr als im Vorjahr.
■ Urlauber kommen im Mai statt im August
Fest steht: Ob Klimakapriolen oder eben die jüngste unheimliche Erbebenserie – nichts kann Griechenlands Tourismus etwas anhaben. Mit einem Wachstum von sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr steuert der hellenische Reisesektor nach dem bisherigen Rekordjahr 2024 auf ein neues Allzeithoch zu. Der neue Trend: rückläufige Buchungen für die traditionellen Top-Monate Juli und August, dafür ein deutlicher Anstieg für die Monate Mai und Juni sowie September und Oktober. Besonders Kreta profitiert.
Wie der Präsident der Panhellenischen Vereinigung der Hoteliers (POX), Jannis Hatzis, hervorhob, zögen auch die zuletzt deutlich verringerten Buchungen für die Kykladeninsel Santorini abermals an. Sie waren wegen der jüngsten Erdbebenserie auf der Vulkaninsel um rund 25 Prozent für Ankünfte im Zeitraum April bis Mai eingebrochen.
■ Kreta Gewinner der Reisesaison
Zu den großen Gewinnern dieser Reisesaison in Griechenland dürfte abermals Kreta avancieren. Nach dem ohnehin sehr positiven vorigen Gesamtjahr 2024, das mit einem Anstieg der Ankünfte und Abflüge um elf Prozent abschloss, sind für das laufende Jahr auf dem führenden kretischen Flughafen Heraklion bereits drei Prozent mehr Slots (Zeitfenster für die Starts und Landungen von Flugzeugen) vorgesehen.
Eine führende hellenische Urlaubsdestination bleiben auch in diesem Jahr die Dodekanes-Inseln. Die Vorbuchungen für Rhodos weisen eine zweistellige Wachstumsrate auf. Dabei durchbrach Rhodos von April bis Oktober 2024 bereits die Drei-Millionen-Marke bei den internationalen Fluggästen. Dies entsprach einem Zuwachs von 14 Prozent gegenüber dem bisher geltenden Rekord im gleichen Zeitraum.
Ferner stehen nordgriechischen Urlaubsziele wie die Halbinsel Chalkidiki, die Insel Thassos sowie die Städte Kavala und Alexandroupolis vor einem neuerlichen Tourismusrekord. Der maßgebliche Grund dafür ist der am 1. Januar vollzogene Beitritt der benachbarten EU-Länder Rumänien und Bulgarien zum Schengenraum.
■ Griechenland vor neuem Rekordjahr
Schon im abgelaufenen Gesamtjahr 2024 lief es für Griechenlands Tourismus so gut wie noch nie zuvor. Offiziellen Angaben zufolge besuchten insgesamt 35,95 Millionen ausländische Touristen das Land. Dies entspricht einem Anstieg um 9,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Deutschen lagen in der Rangliste der Herkunftsländer der Griechenlandurlauber mit 5,402 Millionen Reisenden im Gesamtjahr 2024 abermals unangefochten auf Platz eins. Es folgten die Briten mit 4,545 Millionen.