Wiesbaden – Zum ersten Mal in der deutschen Justizgeschichte sind Banker angeklagt, die mit Cum-Cum-Aktiengeschäften Geld verdient haben. Das Oberlandesgericht Frankfurt hat eine Anklage gegen fünf Banker zugelassen, wie das „Handelsblatt“ berichtet. Dabei handle es sich um ehemalige Top-Manager der Deutschen Pfandbriefbank.
Das Verfahren ist an der dritten Strafkammer des Landgerichts Wiesbaden anhängig, wie eine Sprecherin des Gerichts sagte. Wann der Prozess beginnt, stehe noch nicht fest. Zu den Hintergründen der Angeklagten äußerte sich die Sprecherin nicht. Der Mannheimer Finanzwissenschaftler Christoph Spengel schätzt den Steuerschaden aus Cum-Cum-Deals auf rund 28,5 Milliarden Euro. Nur einen Bruchteil davon habe sich der deutsche Staat zurückgeholt, kritisiert die Bürgerbewegung Finanzwende. Sie fordert schon lange eine zügigere Aufarbeitung von Cum-Cum. Dabei generierten Banken illegale Steuervorteile für ausländische Inhaber deutscher Aktien.