Trump macht Ernst und kündigt 25-Prozent-Zölle an. © AFP
Washington – Jetzt macht US-Präsident Donald Trump seine Drohung wahr. Am Mittwoch kündigte er Zölle in Höhe von 25 Prozent auf alle Autos an, die nicht in den USA produziert werden. „Wenn sie in den USA hergestellt wurden, gibt es absolut keine Zölle“, sagte er im Weißen Haus.
Diese Zölle dürfte die deutsche Autoindustrie hart treffen. Denn die USA sind der wichtigste Absatzmarkt, wie jüngste Zahlen des Statistischen Bundesamts zeigen. Kein anderes Land nahm so viele neue Pkw aus Deutschland ab wie die USA: Sie lagen mit einem Anteil von 13,1 Prozent an den Exporten vorn, gefolgt von Großbritannien (11,3 Prozent) und Frankreich (7,4 Prozent). Die Exporte in die USA sind dem Verband der Automobilindustrie zufolge damit zum Vorjahr gestiegen.
„Wir werden uns einen Teil des Geldes zurückholen, das uns genommen wurde“, argumentierte Trump, der seit langem Handelsungleichheiten mit anderen Ländern beklagt. Der Schritt werde dafür sorgen, dass Automobilhersteller wieder vermehrt in den USA produzieren, sagte der US-Präsident. „Ich denke, unsere Automobilbranche wird florieren wie noch nie zuvor.“ Die wichtigsten Autohersteller in den USA sind General Motors, Ford und Stellantis, die zusammen rund die Hälfte der Pkw-Produktion im Land ausmachen.
Immer wieder ärgerte sich Trump jedoch über die Zölle der Europäischen Union auf Autoimporte aus den USA. Während die USA auf Autos aus der EU nur 2,5 Prozent Zoll erheben, verlangt die EU 10 Prozent auf US-Autoimporte. Allerdings sind die US-Zölle auf Pickups und leichte Nutzfahrzeuge mit 25 Prozent deutlich höher. Einige Unternehmen produzieren daher bereits in den USA oder liefern die Fahrzeuge in Einzelteilen und setzen sie in den USA zusammen. Trump stört sich auch an weiteren Vorschriften der EU wie strenge Emissions- und Sicherheitsstandards. Vor einigen Wochen hatte er bereits mit Zöllen von 25 Prozent gedroht.
Der US-Präsident nutzt Zölle gezielt als Druckmittel in der Außenpolitik. Er hat bereits Strafmaßnahmen auf Einfuhren aus China, Kanada und Mexiko verhängt. Zumindest für die beiden Nachbarn setzte er die Zölle teilweise wieder aus – auch auf Drängen der amerikanischen Autoindustrie.
Seit Wochen spricht Trump davon, der 2. April – an dem er ein großangelegtes Zollpaket verkünden will – werde ein „Tag der Befreiung“ für das Land werden. Die Auto-Zölle sind also nur ein Vorgeschmack.