Kanzler Scholz auf Abschiedstour

von Redaktion

Bei Bosch Rexrodt ließ sich Scholz zeigen, was die Firma aus recycelten Batterien macht.

Per Handschlag werden Messebesucher von Robotern begrüßt.

Ohne Künstliche Intelligenz geht fast nichts mehr auf der Industriemesse – auch nicht bei Triebwerken von Rolls Royce.

Hannover – Abschiedstour für den geschäftsführenden Bundeskanzler Olaf Scholz auf der Hannover Messe: Zum letzten Mal trat er in der niedersächsischen Landeshauptstadt den traditionellen Kanzlerrundgang an. Doch im Hintergrund stahl ihm schon sein voraussichtlicher Nachfolger die Show, obwohl der gar nicht vor Ort war. Lieber hätte man schon CDU-Chef Friedrich Merz vor Ort gehabt, sagte der Präsident des Elektro- und Digitalindustrieverbandes ZVEI, Gunther Kegel. „Da hätten wir ihm das eine oder andere mit auf den Weg geben können.“ Nötig sei jetzt ein „großer Wurf“, meinte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Peter Leibinger.

Stattdessen machte sich Scholz beim traditionellen Kanzlerrundgang ein Bild der weltgrößten Industrieschau. Unter anderem informierte er sich bei Bosch Rexroth über Batteriefertigung und bei Siemens über einen Bioreaktor zur Herstellung von Medikamenten. Im Gepäck hatte Scholz aber vor allem eine klare Botschaft mit Blick auf die angekündigten US-Zölle: Niemand profitiere vom Protektionismus, sagte der SPD-Politiker. „Wir alle gemeinsam setzen uns dafür ein, dass der Irrweg des Protektionismus nicht die Wachstumschancen der ganzen Welt zerstört.“ Kein Land könne allein hoch spezialisierte Maschinen bauen, verkaufen und weiterentwickeln. „Auch große Länder wie die USA und China sind zu klein, um spezialisierte Produkte zu entwickeln, die sich nur für ihren eigenen Markt eignen“, sagte Scholz.

Rund 4000 Aussteller aus mehr als 60 Ländern zeigen ihre Neuheiten, darunter 260 aus dem diesjährigen Partnerland Kanada. Großen Raum nimmt erneut die Künstliche Intelligenz ein. Siemens zeigt seinen weiter entwickelten Industrial Copilot, mit dem sich Roboter per Sprache steuern lassen. Microsoft präsentiert einen KI-gestützten Assistenten, der Abläufe in der Fabrikhalle optimieren soll. Zu sehen ist auch ein Roboter, der per KI Elektrobatterien zerlegt.
MM/DPA

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