Salat-Wette: Muss Trump abtreten wie Liz Truss?

von Redaktion

Ex-Premierministerin Liz Truss flog schneller aus dem Amt, als ein Salat vergammelt. © Daily Star

Washington/London – Donald Trump wandelt nach Ansicht mancher Beobachter auf den Spuren der ehemaligen britischen Premierministerin Liz Truss. Er könnte demnach schon bald zum Rücktritt gezwungen sein, so die Spekulationen. „Das ist jetzt viel schlimmer als ein Liz-Truss-Moment“, schrieb der Harvard-Ökonom Jason Furman mit Blick auf Trumps Zollpläne, die jüngst einen Börsencrash ausgelöst hatten, auf der Plattform X. Truss wurde 2022 nach nur 49 Tagen als britische Premierministerin von den Finanzmärkten aus dem Amt gejagt. Die Boulevard-Zeitung „Daily Star“ hatte zuvor gewettet, dass Truss schneller zurücktrete, als ein Eisbergsalat vergammelt, und zeigte den Verfallsprozess des Salats in einem millionenfach geklickten Livestream.

Der „Daily Star“ gewann die Wette – und denkt nun über eine Neuauflage mit Trump nach: „Wir müssen vielleicht einen größeren Salat finden, nachdem Donald Trumps verrückte Zollbombe mit der katastrophalen Wirtschaftspolitik von Liz Truss während ihrer kurzen Amtszeit als Premierministerin verglichen wurde“, schrieb die Zeitung und verwies auf Furmans Beitrag auf der Plattform X. Auch andere Beobachter haben bereits Parallelen zwischen Trump und Truss gezogen. Angesichts der durch den Börsencrash in den USA ausgelösten landesweiten Proteste schrieb etwa der US-Autor Will Black, Trump und die „MAGA-Extremisten“ würden die USA zerstören: „Trump scheitert härter als Liz Truss – die von einem Salat geschlagene Premierministerin.“

Liz Truss wurde am 6. September 2022 britische Premierministerin und kündigte kurz darauf schuldenfinanzierte Steuererleichterungen an, weshalb Investoren sofort höhere Zinsen vom britischen Schatzamt verlangten und das britische Pfund und die Kurse britischer Aktien abstürzten. Sie nahm die Pläne zurück, dennoch beruhigten sich die Finanzmärkte erst, als sie am 20. Oktober ihren Rücktritt verkündete. Ein Schicksal, das auch Trump drohen könnte, dessen Zollkrieg Investoren und Unternehmen schockt, wie Kritiker meinen. „Wir sind dabei, das Vertrauen in unser Land als Handelspartner, als Standort für Geschäfte und als Markt für Kapitalinvestitionen zu zerstören“, warnte etwa der amerikanische Hedgefonds-Manager Bill Ackman. Und die deutsche Wirtschaftsweise Ulrike Malmendier sagte in einem Interview mit dem „Handelsblatt“ über Trumps Zollankündigungen am 2. April: „Die Optimistin in mir hofft, dass wir irgendwann vom Liz-Truss-Tag Amerikas sprechen.“
HÖSS

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