Pendler auf dem Mittleren Ring in München. © Balk, dpa
München – Schwarz-Rot will ab dem Jahr 2026 die Pendlerpauschale erhöhen. Der Bund der Steuerzahler hat nun ausgerechnet, wie Arbeitnehmer davon in Euro und Cent profitieren könnten. Das Ergebnis: Vor allem Pendler mit kurzem Arbeitsweg unter 20 Kilometern haben dann deutlich mehr im Geldbeutel: Sie können bis zu 352 Euro im Jahr im Jahr sparen.
Für jeden Kilometer der einfachen Fahrtstrecke bekommt man bislangfür die ersten 20 Kilometer je 30 Cent – ab dem 21. Kilometer je 38 Cent. Laut Koalitionsvereinbarung sollen ab 2026 schon ab dem ersten Kilometer 38 Cent je Kilometer abgesetzt werden können.
Der Steuerzahlerbund rechnet vor, dass ein Pendler, der fünf Tage die Woche arbeitet (also 220 Tage im Jahr) und 30 Kilometer einfachen Fahrtweg zur Arbeit zurücklegt, bisher 2156 Euro über die Werbungskosten in der Steuererklärung zurückerstattet bekam. Wenn schon ab dem ersten Fahrtkilometer 38 Cent geltend gemacht werden können, gibt es über die Steuererklärung 2508 Euro zurück, also 352 Euro mehr.
Die Pendlerpauschale muss als Werbungskosten bei der Steuererklärung geltend gemacht werden. Sie wird vom zu versteuernden Einkommen abgezogen und verringert so die Steuerlast.
Wie man zur Arbeit kommt, ob mit dem Rad, dem Auto oder dem öffentlichen Nahverkehr, ist bei der Pendlerpauschale egal, auch wenn die tatsächlichen Fahrtkosten mit dem Rad gleich null oder mit U- oder S-Bahn geringer sind. Wer beispielsweise 20 Kilometer einfache Strecke zur Arbeit hat und mit dem Deutschlandticket fährt, zahlt für das Deutschlandticket 696 Euro pro Jahr (58 Euro pro Monat). Bei der Steuererklärung können aber 1672 Euro Pendlerpauschale geltend gemacht werden.
Haben Steuerzahler wie in diesem Beispiel (mit 220 Arbeitstagen im Jahr) keine weiteren Werbungskosten, kommt der steuerliche Vorteil erst ab 15 Kilometer zum Tragen, denn bei Wegen unter 15 Kilometer überschreitet man nicht die Werbungskostenpauschale in Höhe von 1230 Euro.
Die Klima-Allianz Deutschland kritisiert deshalb die geplante Erhöhung der Pendlerpauschale: Sie würde den Staat mehr als eine Milliarde Euro zusätzlich kosten. Zugleich würden 60 Prozent der Deutschen nicht von der Pendlerpauschale profitieren, weil Einkommensschwächere die Werbungskostenpauschale gar nicht überschreiten würden.
Die Pendlerpauschale gilt für die einfache Strecke zwischen Wohnort und Arbeitsstelle. Wer also 20 Kilometer von seinem Arbeitsort entfernt wohnt, fährt zwar täglich 40 Kilometer, kann die Pauschale aber entsprechend nur für die einfache Fahrtstrecke geltend machen.