Berlin – Nach der Reform der Grundsteuer zu Beginn dieses Jahres ist das Wohnen für viele Eigentümer in Deutschland teurer geworden. Wie eine Mittwoch veröffentlichte Auswertung des Verbands Haus & Grund zeigt, stieg die Grundsteuer bei 79 Prozent von 1999 untersuchten Bescheiden an oder blieb nahezu gleich. In 21 Prozent der Fälle war die Steuer niedriger als vor der Reform. Haus & Grund hatte im Frühjahr private Immobilieneigentümer aufgerufen, sich zu den Folgen der Reform zu äußern. Der Verband erhielt 1999 Rückmeldungen aus dem gesamten Bundesgebiet. Die wertete er aus. Demnach zahlten Immobilienbesitzer 2025 im Schnitt 830 Euro Grundsteuer. Im Vorjahr waren es 522 Euro gewesen. Dabei unterscheiden sich die Kosten je nach Art der Immobilie. So erhöhte sich die Steuerlast für Eigentumswohnungen im Schnitt um 40 Prozent. Für Ein- und Zweifamilienhäuser lag der Anstieg mit 119 Prozent deutlich darüber. Für Mehrfamilienhäuser wies die Auswertung 111 Prozent aus. „Der Trend war über alle Bundesländer hinweg zu beobachten“, sagte Studienautor Jakob Grimm.
Seit Anfang 2025 wird die Steuer auf Basis reformierter Regeln und neu festgesetzter Hebesätze erhoben. „Ein zentrales Ergebnis“ der Umfrage ist laut Verband, dass die Mehrheit der Kommunen ihre Hebesätze „nach oben angepasst hat“. Haus & Grund monierte, „dass die versprochene Aufkommensneutralität vielerorts nicht erreicht wurde“.
AFP/SH