Pharmabranche zeigt Zuversicht

von Redaktion

Pharmaprodukte aus Deutschland sind weltweit gefragt. © Hendrik Schmidt, dpa

Berlin – Während die deutsche Wirtschaft in der Krise steckt, erwartet die Pharmaindustrie deutlich mehr Umsatz und Arbeitsplätze hierzulande. Dabei profitiert die Branche von einem anziehenden Exportgeschäft, einer Stabilisierung im Heimatmarkt und Vorzieheffekten wegen drohender US-Zölle, wie eine Prognose des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) zeigt. Insbesondere das wichtige Exportgeschäft sei zu Jahresbeginn in Schwung gekommen, auch wegen der von US-Präsident Donald Trump angedrohten Zölle auf Medizinprodukte, schreibt der VFA in dem Papier. Unternehmen dürften ihre Lagerbestände in den USA aufgebaut haben, um sich im Fall von Zöllen abzusichern. Anzeichen dafür lieferten US-Handelsdaten.

Medienberichten zufolge haben Pharmakonzerne zuletzt so viele Medikamente wie möglich über den Atlantik fliegen lassen, um drohenden Zöllen zu entgehen. Frachtdienstleister wie Lufthansa Cargo und DHL berichteten von einem Anstieg der Nachfrage nach Pharma-Sendungen in die USA. Der VFA sieht aber auch eine rege Nachfrage nach deutschen Medikamenten aus Europa und dem Rest der Welt. Er erwartet dieses Jahr ein Umsatzplus von 2,5 Prozent und ein Produktionswachstum von 2,9 Prozent. Die Beschäftigung in der Pharmabranche dürfte um 1100 auf etwa 132 000 Menschen steigen. Die deutsche Wirtschaft insgesamt 2025 werde dagegen wohl stagnieren. Mögliche US-Zölle auf Medizinprodukte sind in der Prognose nicht berücksichtigt.

Kämen sie, erwartet VFA-Chefvolkswirt Claus Michelsen „kurzfristig deutliche Einschnitte bei den Unternehmen und mittelfristig erhebliche Herausforderungen für die Pharmabranche in Europa“.

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