Industrieproduktion und Exporte ziehen kräftig an

von Redaktion

Wiesbaden – Die deutsche Wirtschaft hat sich im März überraschend erholt. Während die Exporte gerade in die USA erneut zulegten, wuchs die Produktion so stark wie seit mehr als drei Jahren nicht. Im März stellten Industrie, Bau und Energieversorger 3,0 Prozent mehr her als im Vormonat Februar. Außerdem lieferten Deutschlands Exporteure Waren im Wert von 133,2 Milliarden Euro ins Ausland, so das Statistische Bundesamt in Wiesbaden. Das waren 2,3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Das überdurchschnittliche Plus dürfte auch daran liegen, dass Unternehmen Lieferungen vorgezogen haben, um Trumps Zöllen zu entgehen. Schon im Februar waren die deutschen Exporte gewachsen, besonders in die USA. Auf Vorzieheffekte deutet auch die überraschend starke Produktion deutscher Unternehmen im März hin. So wuchs die Herstellung deutscher Exportschlager wie Autos und Maschinen, bei Arzneien gab es einen sprunghaften Anstieg.

Die deutschen Exporte legten aber nicht nur in die USA zu, sondern auch in die Partnerländer der EU – um 3,1 Prozent auf 72,3 Milliarden Euro. Die Exporte nach China stiegen sogar um 10,2 Prozent auf 7,5 Milliarden Euro. Grund für das kräftige Plus der Industrieproduktion dürften nicht nur Vorzieheffekte wegen der US-Zölle sein, meint Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. Die Erholung des Ifo-Geschäftsklimas und der Auftragseingänge legten nahe, dass die Industrieproduktion weiter steige. Auch Thomas Gitzel von der VP Bank sprach davon, dass sich eine leichte Erholung andeute.

Pessimistischer ist der Handel. „Dieser leichte Anstieg der Zahlen ist leider kein Aufwärtstrend, sagte Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA). Die mittelfristige Perspektive bleibe durch die „verantwortungslose Handelspolitik“ des amerikanischen Präsidenten geprägt.
DPA

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