Baywa vor Verkauf von Getreide-Sparte?

von Redaktion

München – Die Baywa könnte schon bald seine Getreide- und Ölsaaten-Sparte Ceftera verkaufen. Dem angeschlagenen Agrarkonzern sollen Kaufangebote eines Konkurrenten sowie eines Hedgefonds vorliegen. Das meldet die Nachrichtenagentur Reuters und verweist auf einen Insider. Ein Sprecher sagte, die Baywa äußere sich nicht zu „Marktgerüchten“.

Die Münchner hatten die Beteiligung an Ceftera aus den Niederlanden 2012 unter dem Ex-Chef Klaus Josef Lutz für 125 Millionen Euro erworben. Sein auf Kredit finanzierter Expansionskurs hat das Unternehmen an den Rande des Kollapses geführt, als die Zinsen letztes Jahr drastisch stiegen. Nun muss die Baywa sparen, streicht 1300 Vollzeitstellen und hat bereits erste Beteiligungen verkauft, um Milliardenschulden zu tilgen. Vor Kurzem wurde der Baywa-Anteil am Agrarhändler Raiffeisen Ware Austria für 176 Millionen Euro veräußert. Auch der in Schieflage befindliche Anteil an der Sparte für Erneuerbare Energie sollte abgestoßen werden, der Verkauf scheiterte.

Am Donnerstag hatte eine Mehrheit der Baywa-Gläubiger und -Aktionäre für eine Streckung von Krediten bis Ende 2028 und eine Kapitalerhöhung um 200 Millionen Euro gestimmt. Nur ein Kreditgeber legte Widerspruch ein. Das Amtsgericht München muss am 6. Juni noch über den Vorgang entscheiden.
HÖSS

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