Wolfsburg – VW-Aktionäre fordern den Rückzug von Konzernchef Oliver Blume von der Porsche-Spitze. Angesichts der Krise beider Unternehmen solle sich der Top-Manager für die Führung von einem der beiden kriselnden Dax-Konzerne entscheiden, sagte Ingo Speich von der Fondsgesellschaft Deka auf der virtuellen VW-Hauptversammlung. „Sie stehen im Kreuzfeuer der Interessen und auch Ihr Tag hat nur 24 Stunden.“
Kritik kam auch von anderen Aktionsvertretern: Volkswagen habe mit Blume nur einen Teilzeit-Chef, „dem die Probleme über den Kopf wachsen“, kritisierte Janne Werning von der Fondsgesellschaft Union Investment. Diese Doppelrolle sollte unverzüglich beendet werden, forderte Hendrik Schmidt vom Fondsanbieter DWS.
Blume selbst erteilte dem eine Absage. „Die Doppelrolle ist ein Erfolgsrezept“, sagte er. „Gerade in aktuell herausfordernden Zeiten überwiegen die Vorteile bei Weitem.“ Klar sei aber auch: „Die Doppelrolle ist nicht auf die Ewigkeit angelegt.“ Entscheiden müsse das am Ende aber der Aufsichtsrat. Mit Blick auf die Lage des VW-Konzerns sprach Blume von weiter herausfordernden Rahmenbedingungen. „Aktuell erleben wir eine Welt in rasantem Wandel.“ Hinzu käme nun neue Unsicherheit im US-Geschäft durch die Zollpolitik von Präsident Donald Trump.
Für das Nordamerika-Geschäft kündigte Blume einen Maßnahmenplan an, an dem nun gearbeitet werde. Bereits ab diesem Jahr würden US-Töchter von den Diversitätszielen des Konzerns ausgenommen, kündigte Rechtsvorstand Manfred Döss an.