Kritik an Abfindung für Porsche-Vize

von Redaktion

Stuttgart – Die millionenschwere Abfindung für Porsches Ex-Finanzchef Lutz Meschke sorgt für Ärger bei den Aktionären. Der im Februar überraschend ausgeschiedene Vize-Chef bekommt 11,6 Millionen Euro für die vorzeitige Vertragsauflösung zum Jahresende, wie jetzt bei der Hauptversammlung bekannt wurde.

„Ein weiteres Mal agiert Porsche in seiner eigenen Parallelwelt und ignoriert die etablierten Grundsätze guter Unternehmensführung“, sagt Marc Tüngler, Geschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), demHandelsblatt“. „Ein solches Verhalten mag in einem Familienbetrieb vielleicht akzeptabel sein. Als börsennotiertes Unternehmen mit Investoren aus der ganzen Welt ist ein solches Gebaren jedoch ein erneutes Signal, wie wenig relevant die Erwartungen und Maßgaben der freien Aktionäre im Porsche-Universum gesehen werden.“

Laut dem Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) sollen Abfindungen bei vorzeitiger Vertragsbeendigung den Wert von zwei Jahresvergütungen nicht überschreiten. Laut Geschäftsbericht belief sich Meschkes Gesamtvergütung bei der Porsche AG im Jahr 2024 auf 3,29 Millionen Euro, rund ein Drittel davon war Meschkes Fixgehalt. Rein rechnerisch läge die Obergrenze demnach also bei etwa 6,6 Millionen Euro. In die Verhandlung mit eingeflossen sein dürften jedoch auch Langzeitboni, die Meschke in den kommenden Jahren zugestanden hätten, so das „Handelsblatt“.
KR

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