München – Der Freistaat steht beim sozialen Wohnungsbau besser da als der Rest des Landes. Von den bundesweit 61900 Wohneinheiten im sozialen Wohnungsbau wurden mehr als 13600 in Bayern gefördert, sagte Bauminister Christian Bernreiter (CSU) gegenüber unserer Zeitung. Damit liege Bayern noch vor Nordrhein-Westfalen, dem bevölkerungsreichsten Bundesland. Der Zuwachs habe rund 50 Prozent betragen. „Während der soziale Wohnungsbau in anderen Ländern stockt oder rückläufig ist, haben wir in Bayern so viel bezahlbaren Wohnraum gefördert wie seit Jahren nicht“, sagte Bernreiter. Insgesamt ist die Zahl der Sozialwohnungen in Deutschland jedoch um 26000 auf 1,046 Millionen gesunken.
Der Freistaat fördert laut Bauministerium private und öffentliche Bauherren, Wohnungsunternehmen und Baugenossenschaften mit zinsgünstigen Baudarlehen und Zuschüssen bei der Schaffung von Miet- und Genossenschaftswohnungen in Mehrfamilienhäusern. Insgesamt gibt es 134000 sozial gebundene Mietwohnungen im Freistaat, die Zahl sei konstant. In den vergangenen zwei Jahren habe man die Bauträger mit rund 2,2 Milliarden Euro unterstützt, sagte Bernreiter. „Im Vergleich zu früheren Jahren passiert damit gegenwärtig im Bereich des geförderten Wohnungsbaus so viel wie noch nie.“ Voraussetzungen für eine Förderung sei eine Sozialbindung der Wohnungen über 25, 40 oder 55 Jahre.
Auf dem Wohnungsmarkt bringt die Förderung trotz allem kaum Entlastung. Es sei schlichtweg nicht möglich, die große Nachfrage in den Ballungsräumen über staatliche Förderprogramme zu decken, erklärte Bernreiter, der seit 2022 Bauminister ist. Die Politik müsse den Wohnungsbau in ganzer Breite anschieben, also auch den frei finanzierten. Das hat sich auch die neue Bundesbauministerin Verena Hubertz (SPD) vorgenommen: „Eine Familie muss wieder in der Lage sein, mit einem normalen Gehalt Eigentum zu erwerben“, sagte sie. Sie kündigte eine grundlegende Überarbeitung der Programme der Kreditanstalt für Wiederaufbau an, die den Bau oder Kauf einer Immobilie fördern.
MIK