USA und China verhandeln wieder

von Redaktion

Eine neue Gesprächsrunde soll den Handelskonflikt zwischen China und den USA entschärfen. (Archivbild) © Walsh/dpa

Am Tag einer neuen geplanten Runde von Handelsgesprächen zwischen China und den USA haben sich die drastischen Konsequenzen des Zollstreits weiter verdeutlicht. Der Handel zwischen den beiden größten Volkswirtschaften brach nach Daten des chinesischen Zolls im Mai ein.

Wie aus den Mitteilungen der Behörde hervorging, sanken Aus- und Einfuhren wie schon im April deutlich. Im Mai gingen die Exporte, in US-Dollar berechnet, demnach um 34,5 Prozent verglichen mit Mai 2024 zurück, während die Importe um 18,1 Prozent verloren. Insgesamt konnte Chinas Wirtschaft dank gestiegener Exporte in andere Regionen, darunter auch Deutschland, im Mai jedoch ihre Ausfuhren erhöhen.

Gespannt warten Beobachter deshalb auf Ergebnisse der in London geplanten Handelsgespräche. Peking schickte Vize-Ministerpräsident He Lifeng nach Großbritannien. Aus Washington werden Finanzminister Scott Bessent, Handelsminister Howard Lutnick und der Handelsbeauftragte Jamieson Greer am Tisch sitzen. Chinesische Staatsmedien vermeldeten gestern Nachmittag den Beginn der Gespräche. Ein Sprecher der britischen Regierung bestätigte lediglich, dass die Verhandlungen im Vereinigten Königreich stattfinden werden und man sie willkommen heiße.

China und die USA hatten Mitte Mai in Genf erstmals seit der Eskalation im Zollstreit miteinander gesprochen. Damals vereinbarten beide Seiten, ihre Zölle vorübergehend für 90 Tage deutlich zu senken. US-Präsident Donald Trump hatte im April die Aufschläge auf Waren aus China auf bis zu 145 Prozent erhöht. Peking zog mit Gegenzöllen auf Importe aus den USA auf 125 Prozent nach und verhängte Exportkontrollen.

Jene Exportkontrollen auf bestimmte seltene Erden dürften nun im Mittelpunkt der Verhandlungen stehen. Dabei handelt es sich um Rohstoffe, welche die Industrie zum Beispiel für Elektromotoren und Sensoren braucht. China dominiert den Weltmarkt dafür, weshalb die Exportbeschränkungen bei Unternehmen Besorgnis ausgelöst hatten.

Peking wiederum könnte die US-Beschränkungen für den Verkauf wichtiger Technologieprodukte an China ansprechen. Die Volksrepublik ist etwa bei Computerchips oder wichtigen Bauteilen in der Luftfahrtindustrie immer noch vom Ausland abhängig.

US-Präsident Trump und der chinesische Staats- und Parteichef Xi Jinping hatten das Treffen am Donnerstag in einem Telefonat vereinbart.

Trump zufolge geht es darum, Feinheiten der gemeinsamen Handelsvereinbarung zu besprechen. Eine Sprecherin sagte, China müsse seine Seite der Vereinbarung einhalten. Damit könnte der Weg für ein umfassenderes Abkommen bereitet werden. China hatte sich nach dem Telefonat der Staatschefs eher zurückhaltend geäußert und die USA ermahnt, sich an die gegenseitigen Absprachen zu halten.

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