München – Die genossenschaftliche Sparda-Bank München hat die Verlustzone hinter sich gelassen und will nach Abschluss einer aufwendigen IT-Migration im kommenden Jahr wieder durchstarten. Mit neuen Produkten und digitalen Anwendungen will die Bank vor allem jüngere Leute ansprechen.
Wie der Vorstandsvorsitzende Peter Berger erklärte, habe man den Turnaround geschafft. Im Jahr 2022 hatte das Vorsteuerergebnis noch mit 12,3 Millionen Euro in der Verlustzone gelegen, 2023 wurde ein Plus von vier Millionen Euro erzielt und 2024 waren es nach den Bilanzzahlen 19,3 Millionen Euro. Heuer durfte es nach Bergers Prognose nur eine schwarze Null geben, weil aufgrund der IT-Migration zum Anbieter Atruvia das Neugeschäft drei Monate lang eingestellt werden musste. Insofern sei 2025 ein Übergangsjahr, bevor – auch dank der positiven Wirkungen der neuen Technik – 2026 ein echter Neustart gelingen soll. 30 Millionen Euro operativer Gewinn sollen es dann wieder sein.
Doch die technische Neuaufstellung kostet erst einmal: Mit 126 Millionen Euro sei der Verwaltungsaufwand der Bank im vergangenen Jahr auf hohem Niveau geblieben. Doch „diese Investition ist zentral für unsere strategische Ausrichtung“, betonte Joachim Gorny, der im Vorstand für Finanzen und IT verantwortlich ist.
Für das vergangene Jahr will die Sparda, die als Genossenschaftsbank rund 258 000 Mitglieder hat, 1,5 Prozent Dividende bezahlen, für heuer stellt Vorstandschef Berger sogar 2,5 Prozent in Aussicht.
Neue Payment-Lösungen, neue Girokontomodelle, effizientere Prozesse und eine Fokussierung auf das Standbein Fondssparen sollen den Aufwind bringen. Außerdem sollen die Kunden ab 2026 deutschlandweit auch die cirka 15 000 Geldautomaten der Volks- und Raiffeisenbanken kostenfrei nutzen können.
Aber vor allem sieht die Sparda, die eine reine Privatkundenbank ist, die Baufinanzierung als größtes Wachstumsfeld. Denn obwohl die Preise in Stadt und Region hoch sind, ist das Interesse am Eigenheim in der Region nach den Erfahrungen der Bank ungebrochen. So habe sich das Neugeschäft in der Baufinanzierung 2024 gut verdoppelt, von 306,7 Millionen auf 633,4 Millionen Euro.
Obwohl digitale Angebote ausgebaut werden sollen, will die Sparda-Bank, die 1930 als Eisenbahner-Sparkasse gestartet war, ihre regionale Präsenz wahren. Die Bank hat in München und dem Umland 33 Standorte und 22 SB-Center mit insgesamt gut 700 Mitarbeitern in Oberbayern. Gern würde man an der einen oder anderen Stelle weitere Standorte eröffnen, doch das scheitere daran, dass man nicht das geeignete Personal dafür finde, erklärt Peer Teske, Vorstand für Vertrieb und Markt. Auch reduzierte Schalteröffnungszeiten seien der angespannten Personalsituation geschuldet.CORINNA MAIER