Touristen meiden USA (noch) nicht

von Redaktion

Berlin – Im globalen Reiseverkehr haben Krisen und Konflikte der vergangenen Jahre China bislang mehr geschadet als den USA. Die beiden großen deutschen Flughäfen Frankfurt und München melden auch nach dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump in diesem Jahr bisher einen Anstieg der Passagierzahlen auf den US-Routen, im China-Verkehr hingegen einen Rückgang.

Der Münchner Flughafen zählte von Januar bis Mai knapp 1,2 Millionen Passagiere im Flugverkehr mit den USA – fast 37 000 mehr als ein Jahr zuvor. Auch in Frankfurt legten die Fluggastzahlen in den ersten vier Monaten – noch ohne Mai – um 7600 auf 944300 zu. Das deutet bisher nicht auf einen riesigen Trump-Effekt. Allerdings ist diesen Daten nicht zu entnehmen, ob die Flieger mehrheitlich mit US-Bürgern oder Europäern besetzt waren. Die Zahlen beinhalten sowohl abfliegende als auch ankommende Passagiere.

Dass Trumps zweite Amtszeit dem US-Tourismus noch schaden wird, ist aber Konsens in der Fachwelt: Nach Schätzung des Beratungsinstituts Oxford Economics kommen auf die USA in diesem Jahr Einnahmeverluste von über zwölf Milliarden Dollar zu, weil Ausländer fernbleiben.

Auf den China-Flugrouten von und nach München und Frankfurt sind die Passagierzahlen 2025 bereits geschrumpft: um 1300 auf knapp 203 000 Passagiere während der ersten fünf Monate in München. In den ersten vier Monaten in Frankfurt waren es 180300 Fluggäste, die nach China flogen oder von dort ankamen, 27 000 weniger als ein Jahr zuvor.

Ein quasi identisches Bild zeigt sich auch beim längerfristigen Vergleich der Jahre 2019 und 2024: Gesunkene Passagierzahlen nach und aus China, im Saldo höhere im US-Flugverkehr.

Woran liegt das? „Die Erreichbarkeit Chinas hat sich erheblich verändert“, sagt Dennis Utzerath, von der Unternehmensberatung BCG. In der Corona-Pandemie wurde das Flugangebot sehr stark zusammengestrichen.

Artikel 5 von 10