Berlin – Ticketfälschungen, gestohlene Kontodaten, Fake-Shops – rund um das Deutschlandticket haben Kriminelle in den vergangenen Jahren viel Schindluder getrieben. Damit ist nach Ansicht der Branche bald weitgehend Schluss. „Der Großteil der Probleme wird dieses Jahr ausgeräumt sein“, sagte der Sprecher des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen, Lars Wagner.
„Die Branche ist gerade dabei, die gefassten Beschlüsse zur Erhöhung der IT-Sicherheit umzusetzen und damit die Lücken zu schließen. Wir gehen davon aus, dass dies bis zum 30. Juni gelingt. Damit ist das D-Ticket dann weitgehend fälschungssicher.“ Wie hoch der Schaden durch Betrug beim Deutschlandticket genau ist, ist unklar. „Aktuell müssen wir aber von einem mittleren dreistelligen Millionenbetrag im Jahr ausgehen.“
Nach langem Hin und Her hatte sich die Branche im Frühjahr auf neue IT-Standards gegen Betrug geeinigt, von denen wesentliche Schritte bis Ende des laufenden Monats umgesetzt sein sollen. Spätestens ab Oktober sollen dann nur noch Deutschlandtickets gültig sein, die die neuen Vorgaben erfüllen.
Aufsehen erregt hatte etwa der Betrug über die Webseite d-ticket.su, über die das Deutschlandticket monatelang vergünstigt verkauft wurde. Möglich war dies nach Angaben aus der Branche, weil die Betreiber den gültigen Krypto-Schlüssel eines anerkannten Ticket-Verkäufers, den es zum Verkauf der Fahrscheine braucht, in die Hände bekommen hatten. Das soll künftig nicht mehr möglich sein. DPA