Die Preise für Fleisch werden weiter steigen. © Christin Klose
München/Wiesbaden – Ausgerechnet zur Grillsaison steigen die Fleischpreise deutlich an. Während die Teuerungsrate insgesamt im Juni in Bayern nur noch bei 1,8 Prozent lag, wurden Fleischprodukte 3,7 Prozent teurer. Und der Preistrend zeigt weiter nach oben.
Die Erzeugerpreise für tierische Produkte – das sind die Preise, die die Landwirte bekommen – sind zuletzt stark angestiegen. Laut Statistischem Bundesamt lag das Plus im April bei 4,3 Prozent gegenüber April 2024. Maßgeblich war der Anstieg bei Rindern, der 38 Prozent betrug. Auch für Geflügel wurden auf Erzeugerebene 7,6 Prozent mehr bezahlt, der Preis für Schlachtschweine hingegen sank um 12 Prozent. Erzeugerpreise sind eine Art Frühindikator dafür, das Kunden demnächst im Einzelhandel werden bezahlen müssen.
Härter als Grillfreunde trifft es allerdings Vegetarier: Die Preise für Obst sind noch um einiges stärker gestiegen: Die Erzeugerpreise für Obst um 24,5 Prozent. Das schlug sich im Juni auch bei den Verbraucherpreisen nieder: Obst verteuerte sich im Handel um sieben Prozent. Der Generalsekretär des Bayerischen Bauernverbands, Carl von Butler, bestätigte auf Nachfrage, dass die Preise für Rindfleisch weiter steigen werden. Grund dafür sei, dass Energie-, Tierarzt- und Futterkosten hoch seien. Vor allem aber würden immer mehr Betriebe die Rinderhaltung aufgeben, wenn die Höfe an die nächste Generation übergeben werden. „Viele sagen: Ackerbau mache ich vielleicht noch, Tierhaltung aber nicht. Ich hab nur Auflagen, bin in der Welt der Tierquäler. Die Unsicherheiten sind zu groß.“